Das aus Bruchstein gemauerte Bauwerk ist ein eingetragenes Kulturdenkmal. Die Burgruine war eine künstlich geschaffene, neugotische Burg, die um 1878 durch den Großindustriellen Carl Puricelli errichtet wurde. Ihm gehörten Mitte des 19. Jahrhunderts die Rheinböllerhütte und die Stromberger Neuhütte. Der Eisenhüttenbesitzer errichtete die historisierte Burg wahrscheinlich als Jagd- und Lustschlösschen. Der romantische Stil sollte an eine alte Ritterburg erinnern, welche auf einem Felsen thront. Der Bau der Burg erfolgte wahrscheinlich in einer aufgegebenen Eisenerzgrube.
Vermutlich bestand der Burgkomplex einst aus mehreren Gebäuden; heute ist nur noch der quadratische Aussichtsturm der Burg erhalten, sonst finden sich nur zerfallene Mauern. Der Turm besitzt eine Höhe von acht bis zehn Metern. In dem Turm existieren noch Treppenreste und die historische, zerfallene Holzdecke zum ersten Geschoss. Einige Meter entfernt liegen Überreste einer Mauer und weitere Turmreste.
Der Gebäudekomplex ist von zunehmendem Baumbewuchs geprägt, ein Freischneiden der Ruine erfolgte zuletzt vor langer Zeit. Der Weg zur Ruine ist steil und ebenfalls stark bewachsen, was den Zugang erschwert. Die Ruine, wie auch der Weg dorthin, werden heutzutage nicht mehr gepflegt, wodurch der weitere Verfall des Gebäudes zu erwarten ist.
Seit einiger Zeit ist die Ruine durch Zäune abgegrenzt und das Betreten nicht mehr möglich. Die marode Baustruktur und die zusammengefallenen Gebäudereste machen ein Betreten lebensgefährlich, sodass neben dem Bauwerk auch seine Besucher geschützt werden müssen.
(Svenja Kind u. Jörn Schultheiß, Universität Koblenz-Landau, 2017 / freundliche Hinweise von Karl-Ludwig Klimke, 2017)
Quellen
Landschaft im Wandel (2000): Blatt 6012 - Stromberg; Preußische Uraufnahme - Stromberg, Jahr 1850
Internet
http://www.seibersbach.de: Die Karlsburg (abgerufen 17.02.2017)