Kapellenruine des Deutschordens-Hospitals in Marburg (2005)
Copyright-Hinweis:
Heusch-Altenstein, Annette
Fotograf/Urheber:
Annette Heusch-Altenstein
Medientyp:
Bild
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Die Kapellenruine des Deutschordens-Hospitals in Marburg, die südlich der Elisabethkirche liegt (2005).
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Heusch-Altenstein, Annette
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Annette Heusch-Altenstein
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Die Betreuung des Hospitals und des Elisabethgrabes lag seit 1234 in den Händen des Deutschen Ordens. Mit Einführung der Reformation wurde der Orden vertrieben, wobei Landgraf Philipp jedoch 1549 eine Rückerstattung der Ordensgüter zugestehen musste. Bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1809 bildete die Deutschordenskommende eine katholische Enklave im protestantischen Hessen. Von dem Komplex, der einen geschlossenen Bezirk um die Elisabethkirche bildete, sind noch mehrere Gebäude vorhanden. An der Nordseite des Gotteshauses steht das Deutsche Haus, in dem sich heute das Geographische Institut der Universität befindet. Die Bausubstanz stammt aus dem 15. und 16. Jahrhundert. In seinem Ostflügel befand sich die Wohnung des Verwalters. Ein vorkragender Chorerker gehörte zur Hauskapelle. Im westlich gelegenen Herrenhaus lebten die Ordensritter. Sein Unterbau stammt noch aus dem 13. Jahrhundert. Die heute zugemauerten Arkaden gehören der Spätgotik, das Fachwerkobergeschoss dem 18. Jahrhundert an. Von den ausgedehnten landwirtschaftlichen Funktionsbauten sind das 1515 errichtete Backhaus und der Kornspeicher erhalten, in dem sich heute das Museum des Instituts für Mineralogie befindet.
Südlich der Kirche steht jenseits der Verkehrsstraße die Kapellenruine des Elisabethhospitals. Sie gehörte zu einer karitativen Einrichtung, welche die Deutschherren 1235 in der Nachfolge des Franziskushospitals gegründet hatten. Der kleine, polygonal geschlossene Chor folgt in seiner Zweigeschossigkeit der Elisabethkirche. Am Hang westlich der Kirche liegt der Begräbnisplatz des Hospitals. Hier wurden jene Pilger begraben, die sich krank auf den Weg zur Heiligen gemacht hatten und an ihrem Grab gestorben waren. Die 1270 geweihte Friedhofskapelle erhielt das Patrozinium des Erzengels und Seelenwägers Michael, dessen Schutz die Seelen der Verstorbenen anvertraut wurden. Im Maßwerk lässt sich wieder das Vorbild der Elisabethkirche erkennen. Ab 1530 war der Friedhof auch für bürgerliche Begräbnisse offen.
(Jan Spiegelberg, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V. / LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016)
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