Felsenturm der Stadtbefestigung Oberwesel

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde, Architekturgeschichte
Gemeinde(n): Oberwesel
Kreis(e): Rhein-Hunsrück-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 06′ 42,58″ N: 7° 43′ 10,31″ O 50,11183°N: 7,71953°O
Koordinate UTM 32.408.446,94 m: 5.551.849,44 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.408.485,43 m: 5.553.630,66 m
  • Felsenturm in Oberwesel (2016)

    Felsenturm in Oberwesel (2016)

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  • Felsenturm in Oberwesel (2016). Die Aufnahme zeigt den Zugang zum Felsenturm.

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  • Felsenturm in Oberwesel (2016). Der Felsenturm ist Teil des Stadtbefestigung von Oberwesel und wurde um 1330 auf einem etwa 5 Meter hohen Felssockel errichtet.

    Felsenturm in Oberwesel (2016). Der Felsenturm ist Teil des Stadtbefestigung von Oberwesel und wurde um 1330 auf einem etwa 5 Meter hohen Felssockel errichtet.

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Der Felsenturm befindet sich zwischen dem Koblenzer Torturm und dem ehemaligen Niederburger Torturm und wurde - wie der Name bereits verrät - auf einem etwa 5 Meter hohen Felssockel errichtet. Der Felsenturm sowie der Abschnitt der Stadtmauer wurden im Zuge der dritten Bauphase nach 1330 errichtet. Die Stadtmauer erreicht eine Höhe von über 16 Meter über der Grabensohle. Der Niederburger Torturm galt einst als der aus Verteidigungssicht wichtigste Turm der Stadt. Dies erkannten auch die Angreifer bzw. Besetzer der Stadt, sodass die Franzosen diesen Torturm im Pfälzer Erbfolgekrieg (1689) sprengten.

Für den Bau des Turmfundaments des Felsenturms musste der anstehende Felsen zunächst abgearbeitet werden. Da dies ein umständliches Unterfangen war, ist der Grundriss des Felsenturms kleiner als der Grundriss der anderen Türme. Der Felsenturm besitzt die Maße 6 x 5 Meter. In der Höhe weist er drei Stockwerke auf. Diese reichen aufgrund der Erhöhung durch seine Lage auf einem Felssockel aus verteidigungstechnischer Sicht aus.

Im zweiten Geschoss, auf 13 Metern Höhe, weist der Felsenturm rundbogige Ausgänge auf den Wehrgang der Stadtmauer sowie Schießscharten zur Flanken- und Frontrichtung auf.
Zudem muss erwähnt werden, dass der zur Stadt hin offene Schalenturm nicht ganz rechteckig ist. Er steht vielmehr schräg auf dem Sockel. Dies findet unter anderem auch in dem Richtungswechsel der Stadtmauer, die einen Knick nach Süden macht, Begründung.
Von der architektonischen Gestaltung handelt sich bei dem Felsenturm um einen weiteren Schalenturm, der stadtseitig offen ist und lediglich über drei massive Mauern verfügt. Dennoch eignet sich der Felsenturm aufgrund der umfassenden Vermeidungstechniken besonders zum Schutz der Stadt. Er weist neben mehreren Schießscharten einen unter dem Dach rundverlaufenden Wehrgang auf. Geschützt war dieser Wehrgang durch ein hohes Dach.

Heute ist die Stadtmauer vom Felsenturm bis zum ehemaligen Niederburger Torturm begehbar. Allerdings musste der Bauverein dieses Teilstück der Stadtbefestigung vorher sanieren bzw. stabilisieren. Offensichtlich wurde bei der Ersterrichtung dieses Teilstücks sowie an Teilen des Felsenturms an der Verwendung von teurem Kalk gespart. Stattdessen wurde Mörtel, der im Laufe der Jahrhunderte mürbe wurde, eingesetzt. Der weite Ausblick von diesem Teilbereich der Stadtmauer aus verdeutlicht die Auswahl der Lage des Felsenturms. Von hier aus reicht die Sicht rheinabwärts bis zu den Sieben Jungfrauen und rheinaufwärts bis Kaub bzw. bis zur Burg Gutenfels.
Vor der Stadtmauer lässt sich zudem noch der ehemalige Stadtgraben erkennen bzw. erahnen. Dieser verlief einst vom Ochsenturm bis zum Mühlentorturm und schützte somit die nördliche Vorstadt Niederburg zusätzlich vor den lokalen Fehden.

(Anne Gasper, Universität Koblenz-Landau, 2016)

Literatur

Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (1997)
Die Kunstdenkmäler des Rhein-Hunsrück-Kreises. Teil 2.2: Ehemaliger Kreis St. Goar. Stadt Oberwesel. S. 863f., München u. Berlin.
Schwarz, Anton (2000)
Eine Zeitreise durch Oberwesel. Historischer Stadtführer. S. 44, Dielheim.
Schwarz, Anton; Monschauer, Winfried (2012)
Bürger im Schutz ihrer Mauern. S. 81f., S. 231, Bingen am Rhein.
Schwarz, Anton; Pohl, Dorit (2006)
Oberwesel am romantischen Rhein. Ein Stadtführer. S. 39, Weiler bei Bingen.

Felsenturm der Stadtbefestigung Oberwesel

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
K93 / Urbarer Ellig
Ort
55430 Oberwesel
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1330

Empfohlene Zitierweise

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Anne Gasper: „Felsenturm der Stadtbefestigung Oberwesel”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-256276 (Abgerufen: 27. Juli 2024)
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