Den Kern der ummauerten Gesamtanlage bildet der fast kubische, von Zinnen gekrönte Bau mit Palas und Rüstbau, die durch einen innen liegenden Hof getrennt sind; das Grundquadrat misst 21,6 x 21,1 m. Die beiden Hauptgeschosse des Palas bergen große Säle, die zum Rhein romanische Fensterarkaden unter Blendbögen zeigen. Östlich ist ein ebenfalls über einem Quadrat errichteter Bergfried angefügt, der den Palasbau um das Doppelte überragt. Im Innern finden sich ein rundes Verlies sowie vier quadratische Geschosse, die Geschütze aufnehmen konnten. Das Ganze ist von einem äußeren Bering eingefasst, der aus Zwinger, Halsgräben, Schildmauer, Tor- und Kapellenbau besteht: Die Angriffsseite lag nach Norden und Osten, zum Klingelbachtal.
Bis 1803 war die Burg Quartier einer Invalidenbesatzung. 1793 wurde sie kampflos an die Franzosen übergeben, woraufhin Napoleon sie 1806 sprengen lies (burg-direkt.de). Der preußische Marschall Fürst Gebhard Leberecht von Blücher (1742-1819) übernachtete in Kaub, ehe er in der Neujahrsnacht 1813/14 mit einer 83 Mann starken Truppe an der Burg den Rhein überquerte, um die Truppen Napoléon Bonapartes zu verfolgen. Der Verlauf der napoleonischen Freiheitskriege nahm hierdurch eine entscheidende Wendung.
Zusammen mit der Burg Pfalzgrafenstein gehört Burg Gutenfels zu den bekanntesten Motiven am Rhein. In Burg Gutenfels ist heute ein Hotel eingerichtet.
(Paul-Georg Custodis und Ulrich Krings, bearbeitet und ergänzt von Christoph Boddenberg und Karl Peter Wiemer, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, 2014 und 2015)
Internet
burg-direkt.de: Burg Gutenfels (abgerufen: 05.09.2014)