Haagsturm der Stadtbefestigung Oberwesel

Roter Turm

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde, Architekturgeschichte
Gemeinde(n): Oberwesel
Kreis(e): Rhein-Hunsrück-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 06′ 22,74″ N: 7° 43′ 44,66″ O 50,10632°N: 7,72907°O
Koordinate UTM 32.409.118,59 m: 5.551.225,13 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.409.157,34 m: 5.553.006,10 m
  • Roter Turm der Stadtbefestigung Oberwesel (2016): Blick auf den Roten Turm.

    Roter Turm der Stadtbefestigung Oberwesel (2016): Blick auf den Roten Turm.

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  • Roter Turm der Stadtbefestigung Oberwesel (2016): Blick auf den Roten Turm mit dem angrenzenden Stück der Stadtmauer.

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  • Roter Turm der Stadtbefestigung Oberwesel (2016): Blick auf den Roten Turm mit dem angrenzenden Stück der Stadtmauer.

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  • Roter Turm der Stadtbefestigung Oberwesel (2016): Die neugestaltete Fassade.

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  • Roter Turm der Stadtbefestigung Oberwesel (2016): Das Erdgeschoss des Turms.

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  • Roter Turm der Stadtbefestigung Oberwesel: Das neugotische Doppelportal (2016).

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  • Roter Turm der Stadtbefestigung Oberwesel (2016): Das Tor des Stadttores am Turm.

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  • Roter Turm der Stadtbefestigung Oberwesel (2016): Das Stadttor am Roten Turm gibt Zutritt zur Innenstadt von Oberwesel.

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  • Roter Turm der Stadtbefestigung Oberwesel (2016): Das Stadttor am Turm.

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  • Roter Turm der Stadtbefestigung Oberwesel (2016): Im Vordergrund der Aufnahme ist der Eingang zum Tor zu sehen.

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  • Roter Turm der Stadtbefestigung Oberwesel: Die Eingangstür zum Turm (2016)

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Der Rote Turm ist bekannt als Haagsturm, seit ihn der viktorianische Aquarellmaler Carl Haag (1820-1915) zu seinem Wohnsitz ausgebaut hat. Sein Bruder hat die Turmruine in Haags Auftrag 1864 für 105 Thaler ersteigert. Im Jahre 1386 wird der Rote Turm erstmals in einem Dokument genannt. Er markiert als Pendant zum Ochsenturm im Norden die Grenze zwischen der Kirchhausener Vorstadt und der Oberweseler Altstadt.

Der Turm als Teil der Oberweseler Stadtbefestigung
Bauliche Veränderungen durch Carl Haag
Aktuelle Nutzung
Trivia
Internet


Der Turm als Teil der Oberweseler Stadtbefestigung
An seiner Südseite endet die inzwischen verschwundene Kirchhausener Mauer, die einst bis zum Zehnerturm am südlichen Ende der Stadt führte, wo sich die kurtrierische Zollstation befand. Auf der Nord- und auf der Westseite stoßen rechtwinklig die Mauern der alten Stadtbefestigung an. Die unmittelbar am Turm vorbeiführende Untere Kirchstraße führt durch das Tor der alten Stadtmauer, die sich nach Westen bis zum Felsenkamm fortsetzt. Das große, doppelflügelige Stadttor hat den Zugang zur inneren Stadt jahrhundertelang gesichert.

Bauliche Veränderungen durch Carl Haag
1864 erstellte Haag eine aquarellierte Bleistiftzeichnung mit zwei Ansichten des Turmes von Nordwesten aus, links den Bestand, rechts eine Vorstufe des später ausgeführten Entwurfs, betitelt Der Rothe Thurm mit Straßenthor und Stadtmauerstück. Sein gegenwärtiger Zustand. Das Projekt des Ausbaues. Der Entwurf ist das Ergebnis de Beratungen mit dem Baurat Ludwig Lange (1808-1868) und dem Architekten Friedrich Carl Mayer (1824-1903). Die Bausubstanz wurde geschont. Die vorhandenen Rundbogenöffnungen ließ Haag mit Maßwerk schließen und in Erdgeschosshöhe ein zusätzliches Maßwerkfenster einsetzen. Ursprünglich nicht vorgesehen war ein Portal. Der Zugang sollte über den Wehrgang westlich an den Turm anschließenden Mauer über dem Stadttor erfolgen. Über dem von Rotsandstein umrahmten Portal, dessen Türblätter und Beschläge aus der Umbauzeit stammen, befindet sich eine Schieferplatte, die den Zwickel zwischen den beiden Oberlichtern ausfüllt, sie nennt den Bauherrn und das Datum 1865, eingeschlagen in Haags Monogramm. „Die übrigen Öffnungen der vier unteren Etagen verteilen sich unregelmäßig auf sieben Achsen. Neben schmalen Schießscharten ergeben sich etwas breitere Schlitzfenster und auf der Südseite eine Achse mit Fenstern, deren Rotsandsteineinrahmungen variierende Formen aufweisen, die dem Haag'schen Umbau zuzurechnen sind. Ebenfalls auf Veranlassung von HAAG sind rheinseitig in der zweiten und dritten Ebene größere Fenster bzw. Türen ausgebrochen sowie steinerne Balkone angesetzt worden, deren Balustraden Maßwerkmotive aufgreifen.“ (Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz 1997, S. 821-828)
Die Balkone hat Haag in Mainz anfertigen lassen. Haag hat die ursprünglich rundbogigen Öffnungen im früheren Zinnenkranz durch spitzbogige ersetzen und diese sich achteckig über den runden unteren Geschossen erhebende fünfte Etage zu einem Wohngeschoss ausbauen lassen. Diesem ist ein weiteres Geschoss als Holzkonstruktion mit umlaufender Außengalerie und ein Dach mit spitzen Gauben aufgesetzt worden. Dabei hat Haag sich von dem Sinwellturm der ihm wohlbekannten Nürnberger Kaiserburg leiten lassen. Die Dachlaterne besitzt noch die originalen Glasfenster von 1865.
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Aktuelle Nutzung
Heute hat hier die Galerie Kunst im Turm ihren Sitz. Sie ist von der Liebfrauenstraße aus über die Stadtmauerkrone zugänglich. Haag hat in den Kopf der Mauer eine Tür schlagen lassen und dahinter eine mit behauenen Schieferplatten belegte Treppe im Inneren anlegen lassen. Wo die Straße unten durch das Stadttor verläuft, befindet sich oben ein verglaster Windfang, auch er ist bereits von Haag angelegt. Im Inneren verbindet eine halb in eine Fensternische der Außenmauer eingebaute hölzerne Wendeltreppe die Geschosse miteinander. Die von der Treppe auf die Etagen führenden Türen haben neugotische Türblätter mit schmiedeeisernen Beschlägen und Schlössern. In die Türblätter ist Haags Monogramm eingebrannt. Unter dem Turm befindet sich ein acht Meter tiefer Brunnen, der bis 1901 genutzt worden ist. In Haags doppelstöckigem Atelier wurde 1961 eine Zwischendecke eingezogen.

Trivia
Haag hat, wann immer möglich, Oberweseler Handwerker und Lieferanten beauftragt. Das Richtfest wurde in Anwesenheit des Bürgermeisters Clesius des Gemeinderats und der Bürgerschaft gefeiert. Als am 10. August 1865 der Sonderzug Queen Victorias morgens gegen 7 Uhr auf dem Weg rheinauf nach Coburg seinen Turm passierte, waren die Flaggen gehisst und Haag salutierte auf dem Balkon. Die 2015 gegründete Internationale Carl-Haag-Gesellschaft errichtete 2018 eine Büste zur Erinnerung an den Künstler am Fuß des Turmes, wo Haags seit 1953 seine Asche liegt, es gibt kein Grab.

(Walter Karbach, Trier, 2025, unter Verwendung eines Beitrags von Anne Gasper, Universität Koblenz-Landau, 2016)

Internet
de.wikipedia.org: Carl Haag (abgerufen 18.03.2025)
www.carl-haag.de: Internationale Carl-Haag-Geysellschaft (abgerufen 18.03.2025)
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Literatur

Karbach, Walter (2019)
Carl Haag. Viktorianischer Hofmaler und reisender Abenteurer zwischen Orient und Okzident (1820-1915). In Zusammenarbeit mit Catherine Allison. München u. Berlin.
Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (1997)
Die Kunstdenkmäler des Rhein-Hunsrück-Kreises. Teil 2.2: Ehemaliger Kreis St. Goar. Stadt Oberwesel. S. 821-828, München u. Berlin.
Schwarz, Anton Ph. (2000)
Eine Zeitreise durch Oberwesel. Historischer Stadtführer. S. 32, 51f., Koblenz.
Schwarz, Anton; Monschauer, Winfried (2012)
Bürger im Schutz ihrer Mauern. Bingen am Rhein.
Schwarz, Anton; Pohl, Dorit (2006)
Oberwesel am romantischen Rhein. Ein Stadtführer. S. 19, Weiler bei Bingen.

Haagsturm der Stadtbefestigung Oberwesel

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Unterstraße
Ort
55430 Oberwesel
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1250, Ende 1864 bis 1866

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Walter Karbach: „Haagsturm der Stadtbefestigung Oberwesel”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-256270 (Abgerufen: 1. Mai 2025)
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