Jüdischer Friedhof „Auf dem Domberg“ in Bad Sobernheim

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Bad Sobernheim
Kreis(e): Bad Kreuznach
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 47′ 13,09″ N: 7° 39′ 49,44″ O 49,78697°N: 7,66373°O
Koordinate UTM 32.403.812,61 m: 5.515.801,96 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.403.849,43 m: 5.517.568,95 m
Der Friedhof wird erstmals im Urkataster von 1825 erwähnt (Reuter 2007).
Der mit einer Fläche von 6979 Quadratmetern zweitgrößte jüdische Begräbnisplatz im Landkreis (nach dem Bad Kreuznacher Judenfriedhof Stromberger Straße) liegt östlich des Bad Sobernheimer Stadtzentrums und südwestlich des Flugplatzes Bad Sobernheim-Domberg in der Gemarkung „Auf dem Domberg“, unweit der Straße „Auf dem Kolben“.

Die erste Bestattung auf dem Begräbnisplatz soll vor dem Jahr 1800 stattgefunden haben. Der älteste Teil des Friedhofs liegt vermutlich auf dem mittleren Wall der Anlage, von wo aus eine Sichtverbindung zur Sobernheimer Synagoge besteht.
Im Jahr 1856 wurde der Friedhof erweitert, die letzte Bestattung erfolgte im Jahr 1941 (alemannia-judaica.de).

Auf dem Friedhof befinden sich etwa 140 Grabsteine, sowie ein Kriegerehrenmal, das an die jüdischen Männer aus Bad Sobernheim erinnert, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Die bewegte Geschichte dieser am 15. Oktober 1950 zum zweiten Mal eingeweihten Ehrentafel erläutert eine Hinweistafel von 2005:
„Zur Erinnerung. Diese Gedenktafel für die Gefallenen des 1. Weltkrieges wurde während der Synagogenzerstörung in Bad Sobernheim im Verlauf der Reichspogromnacht am 09. November 1938 von den Nationalsozialisten zerschlagen.
Die Tafel wurde von Herrn Alfred Marum in Sicherheit gebracht, wieder zusammengesetzt und am 15. Oktober 1950 an diesem Denkmal auf dem Jüdischen Friedhof in Bad Sobernheim, im zerbrochenen Zustand befestigt. Die Jüdische Kultusgemeinde für die Kreise Bad Kreuznach und Birkenfeld hat die beschädigte Tafel durch eine originalgetreue Neuanfertigung im Januar 2005 ersetzt.“
(zitiert nach alemannia-judaica.de)

Der jüdische Friedhof wurde in der Vergangenheit mehrfach geschändet und verwüstet, zuletzt im Jahr 1997.

Kulturdenkmal
Die Gemarkung „Jüdischer Friedhof Aufm Judenfriedhf“ – „um 1785 angelegtes Areal mit 140 Grabsteinen ab 1829; Ehrenmal von 1950 mit Kriegergedenktafel 1914/18“ – ist als Denkmalzone ausgewiesen (Denkmalverzeichnis Kreis Bad Kreuznach 2014, S. 41).

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2016)

Internet
www.alemannia-judaica.de: Bad Sobernheim, Friedhof (abgerufen 04.10.2016)
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Bad Sobernheim (abgerufen 04.10.2016)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Bad Kreuznach. Denkmalverzeichnis, Kreis Bad Kreuznach, 22. Mai 2023. S. 41, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Bad Kreuznach, abgerufen am 15.06.2023
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 26, Bonn.

Jüdischer Friedhof „Auf dem Domberg“ in Bad Sobernheim

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Auf dem Kolben
Ort
55566 Bad Sobernheim
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1785 bis 1800

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„Jüdischer Friedhof „Auf dem Domberg“ in Bad Sobernheim”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-255170 (Abgerufen: 20. April 2024)
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