Das Stadtmauerhäuschen wurde um 1700 errichtet. Es handelt sich um ein barockes Fachwerkhaus. Wie auf den Bildern zu erkennen ist, ist es optisch gesehen kein gewöhnliches Haus. Es ist deutlich schmaler als Häuser, die wir aus unserer Umgebung kennen.
Das Stadtmauerhäuschen befindet sich in der Nähe des Pulverturms in Oberlahnstein. Es wurde in zwei Bogennischen der Stadtmauer, die damals ganz Oberlahnstein umschloss, gebaut. Die Wohnfläche beträgt 42 Quadratmeter und ist auf zwei Stockwerke verteilt. Laut Volksmund soll es als Herberge des Torwächters, welcher für das Viehtor zuständig war, gedient haben. Daran erinnert die Malerei an der Hausvorderseite, die einen Nachtwächter zeigt und das Lied „Hört ihr Herrn, und laßt euch sagen, Unsre Glock hat - zwölf geschlagen Zwölf, das ist das Ziel der Zeit - Mensch, bedenk die Ewigkeit“. Es wurde auch als Haus „An der Mauer“ bezeichnet. Im Jahr 1897 lebte in dem Stadtmauerhäuschen eine elfköpfige Familie. Im Erdgeschoss des Hauses befinden sich eine Küche sowie ein Wohnzimmer. Das Obergeschoss ist mit einem Kinder- und einem Elternschlafzimmer ausgestattet. Darüber hinaus verfügte es über zwei Speichergeschosse und einen Keller. Beim Wehrgang existierte eine Art „Balkon“, der aber durch eine Bombe im Jahr 1944 zerstört wurde.
Das letzte Mal war das Stadtmauerhäuschen im Jahr 1969 bewohnt. Es sollte abgerissen werden, ging jedoch in den Besitz der Stadt Lahnstein über. Nach einer Sanierung wurde dort eine Nebenstelle des städtischen Museums errichtet. Es wurde versucht, das Stadtmauerhäuschen so wieder herzurichten, wie es vor 100 Jahren ausgesehen haben könnte. An dieser Stelle ist anzumerken, dass die Baufläche innerhalb der Stadtmauer begrenzt war. Das Stadtmauerhäuschen wurde in die Stadtmauer gesetzt und sparte somit Platz und Baumaterial.
Das Objekt „Stadtmauerhäuschen in Oberlahnstein“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis Rhein-Lahn-Kreis, S. 54).
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Rhein-Lahn-Kreis. Denkmalverzeichnis Rhein-Lahn-Kreis, 4. Mai 2016. S. 54, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Rhein-Lahn-Kreis, abgerufen am 20.10.2016
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