Der Weiler Nitz liegt im Tal des gleichnamigen Baches.
Am 1.8.1110 wurde der Ort als „Niteske“ und 1336 als „Nytze“ erwähnt (Mayer und Mertes 1986, S. 152). Aus den Quellen ist belegt, dass der Nitzbach die Grenze zwischen dem Kurfürstentum Köln (Amt Nürburg) und der Grafschaft Virneburg bildete. Dadurch war der kleine Ort territorial betrachtet geteilt. Der Kölner Teil wurde als Tolz-Nitz und der Virneburger Teil Baurs-Nitz bezeichnet (Mayer und Mertes 1986, S. 152).
Bis 1795 gehörte Tolz-Nitz weltlich zum Kurfürstentum Köln (Amt Nürburg) und Baurs-Nitz zur Grafschaft Virneburg. Kirchlich war der Ort ebenfalls geteilt; Tolz-Nitz gehörte zur Pfarrei Wanderath im Eifeldekanat des Erzbistums Köln. Baurs-Nitz gehörte zur Pfarrei Boos des Erzbistums Trier. Nach der Neuordnung der Bistumsgrenzen durch Napoleon 1803 kam die Pfarrei Wanderath und somit der gesamte Ort zum Bistum Trier.
Während der französischen Herrschaft wurde Tolz-Nitz und Baurs-Nitz mit der Einverleibung des linken Rheinlandes zu Frankreich vom 1798 bis 1813 zu einer eigenständigen Gemeinde Nitz („Commune“) in der „Mairie de Virneburg“ (Bürgermeisterei bzw. Amt Virneburg) erhoben. Nach der Übernahme der Verwaltung des Rheinlandes durch die Preußen 1815 blieb Nitz bis 1970 eine eigenständige Gemeinde der Bürgermeisterei bzw. des Amtes Virneburg. Seit der Kommunal- und Verwaltungsreform von 1970 gehört die Gemeinde zur Verbandsgemeinde Kelberg.
Nitz ist heute die kleinste Gemeinde der Verbandsgemeinde Kelberg. 1617 lebten dort acht Familien. 1657 nach dem Dreißigjährigen Krieg sank die Zahl auf sechs Familien und 1662 lebten dort wiederum acht Familien. 1815 hatte Nitz 50 Einwohner. 1946 erreichte Nitz mit 58 die höchste Einwohnerzahl, die bis 1980 auf 44 Einwohner sank. 2017 hat Nitz lediglich 32 Einwohner.
1908 fand die Planzuteilung der zusammengelegten und mit Wegen erschlossenen, landwirtschaftlichen Nutzflächen im Rahmen der Flurbereinigung in der Gemarkung Nitz statt. Das Flurbereinigungsgebit umfasste 97 Hektar Fläche.
Aufgrund der Entwicklung der Einwohnerzahl seit 1617 und der relativ abgeschiedenen Lage hat das Dorf sich kaum erweitert. Die Gehöfte und Häuser sind im Laufe der Zeit angepasst und verändert worden.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2018)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Vulkaneifel. Denkmalverzeichnis Kreis Vulkaneifel, 24. Mai 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Vulkaneifel, abgerufen am 15.06.2023
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1993)
Geschichte, Kultur und Literatur der Verbandsgemeinde Kelberg. Adenau.
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1986)
Sagen – Geschichte – Brauchtum aus der Verbandsgemeinde. Daun.
Mertes, Erich (o.J.)
Die Dörfer der Verbandsgemeinde Kelberg. Ihre erste Erwähnung und Nennung in der Literatur. In: Landeskundliche Vierteljahresblätter 32, 1986, Heft 3, o. O.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.