Straßendorf Lirstal

ehemals Liersdal und Teurnebach, Lierstall und Dürmich

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Lirstal
Kreis(e): Vulkaneifel
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 15′ 28,38″ N: 7° 01′ 59,1″ O 50,25788°N: 7,03308°O
Koordinate UTM 32.359.797,36 m: 5.569.154,73 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.573.714,06 m: 5.569.604,13 m
Das heutige Dorf Lirstal im Elzbachtal ist aus zwei Weilern hervorgegangen, die auf der Tranchotkarte von 1809 als „Liersdal“ und „Teurnebach“ und 1846 als „Lierstall“ und „Dürrmich“ auf der preußischen Uraufnahme dargestellt sind. Nach dem Kartenbild ist Lirstal als Haufen- und Dürrenbach als Straßendorf zu bezeichnen. Die Talfläche zwischen beiden Dörfern (Weilern) war nicht bebaut.

Am 15. Juni 1336 wurde der Ort als „Leppelzal“ erwähnt. Dürrbach wurde bereits um 1200 erwähnt (Mayer und Mertes 1986, S. 137). Die Gemeinde wurde am 23. November 1966 von „Lierstall“ in „Lirstal“ umbenannt.

Lirstal gehörte formal bis 1798 zur Grafschaft Virneburg und kirchlich zu der Pfarrei Retterath des damaligen Erzbistums Trier, das nach der päpstlichen Bulle „De salute animarum“ vom 16. Juli 1821, als Bistum heruntergestuft, seine heutigen Grenzen erhielt.

Während der französischen Herrschaft wurde der Ort mit der Einverleibung des linken Rheinlandes zu Frankreich von 1798 bis 1813 zu einer eigenständigen Gemeinde („Commune“) in der „Mairie de Virneburg“ (Bürgermeisterei bzw. Amt Virneburg) erhoben. Nach der Übernahme der Verwaltung des Rheinlandes durch die Preußen 1815 blieb Lirstal bis 1932 eine eigenständige Gemeinde der Bürgermeisterei bzw. des Amtes Virneburg. Nach der Neuordnung der Kreisgrenzen von Ahrweiler und Mayen durch die Aufhebung des Kreises Adenau 1932 kam Lirstal bis 1970 zum Amt Kelberg. Nach der Kommunal- und Verwaltungsreform von 1970 gehört der Ort zur Verbandsgemeinde Kelberg.

Lirstal hatte mit Dürrbach 1552 und 1628 21 bzw. 22 Familien und 216 Einwohner. Nach dem Dreißigjährigen Krieg hatten die beiden Orte 1658 12 Familien, die bis 1676 wiederum auf 21 Familien bzw. 124 Einwohner (davon acht Familien oder 36 Einwohner in Dürrbach) angestiegen ist. 1817 hatten Lirstal und Dürrbach 36 Familien bzw. 180 Einwohner und seitdem nahm die Einwohnerzahl bis 1970 (260 Einwohner) zu. Danach sank die Einwohnerzahl. 2017 hat Lirstal 213 Einwohner.

1907 fand die Planzuteilung im Rahmen der durchgeführten Flurbereinigung in der Gemarkung Lirstal statt (555 Hektar Verfahrensfläche). Die Hauptziele der Flurbereinigung waren die Zusammenlegung und Vergrößerung der durch das Realteilungserbrecht verkleinerten Parzellen und die Erschließung jeder Nutzparzelle mit Flurwegen.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2018)

Internet
www.oberes-elztal.de: Lirstal (abgerufen 02.06.2016)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Vulkaneifel. Denkmalverzeichnis Kreis Vulkaneifel, 24. Mai 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Vulkaneifel, abgerufen am 15.06.2023
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1993)
Geschichte, Kultur und Literatur der Verbandsgemeinde Kelberg. Adenau.
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1986)
Sagen – Geschichte – Brauchtum aus der Verbandsgemeinde. Daun.
Mertes, Erich (1991)
Dürrbach ist älter als Lirstal. In: Kreis Vulkaneifel, Heimatjahrbuch 1992, S. 229-231. Daun.

Straßendorf Lirstal

Schlagwörter
Ort
56769 Lirstal
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn 1300 bis 1330

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Peter Burggraaff (2018): „Straßendorf Lirstal”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-252392 (Abgerufen: 25. April 2024)
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