Straßendorf Oberelz

ehemals Eltze

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Oberelz
Kreis(e): Vulkaneifel
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 16′ 0,9″ N: 7° 03′ 2,67″ O 50,26692°N: 7,05074°O
Koordinate UTM 32.361.082,12 m: 5.570.125,88 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.574.958,95 m: 5.570.626,45 m
Oberelz liegt im relativ engen Elzbachtal. Das Dorf hat heute im Vergleich zu der Darstellung auf der Tranchotkarte von 1809 und der preußischen Uraufnahme von 1846 eine beträchtliche Länge. Der alte Ortskern befindet sich an der Kreuzung der Hauptstraße mit der Berg- und der Bachstraße.

Um 1330 gab es Zehntrechte des Propstes von Münstermaifeld in Oberelz. Am 15. Juni 1336 wurde der Ort als „Eltze“ erwähnt (Mayer und Mertes 1986, S. 155). Der Ortsname bezieht sich auf den Elzbach.

Oberelz gehörte formal bis 1798 zur Grafschaft Virneburg und kirchlich zur Pfarrei Retterath des damaligen Erzbistums Trier, das nach der päpstlichen Bulle „De salute animarum“ vom 16. Juli 1821, als Bistum heruntergestuft, seine heutigen Grenzen erhielt.

Während der französischen Herrschaft wurde der Ort mit der Einverleibung des linken Rheinlandes zu Frankreich von 1798 bis 1813 zu einer eigenständigen Gemeinde („Commune“) in der „Mairie de Virneburg“ (Bürgermeisterei bzw. Amt Virneburg) erhoben. Nach der Übernahme der Verwaltung des Rheinlandes durch die Preußen 1815 blieb Oberelz bis 1932 eine eigenständige Gemeinde der Bürgermeisterei bzw. des Amtes Virneburg. Nach der Neuordnung der Kreisgrenzen von Ahrweiler und Mayen durch die Aufhebung des Kreises Adenau 1932 kam Oberelz bis 1970 zum Amt Kelberg. Nach der Kommunal- und Verwaltungsreform von 1970 gehört der Ort zur Verbandsgemeinde Kelberg.

Aus einer Quelle von 1552 geht hervor, dass in Oberelz 14 Familien lebten, aber 1628 nur neun und zehn Jahre nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieg nur vier Familien in dem Ort wohnten. 1676 gab es 49 Einwohner. Seit der statistischen Erfassung der Bevölkerung hat der Ort 138 Einwohner und 1854 und 1925 166 Einwohner (Mayer und Mertes 1986, S. 155). Bis 1980 schwankte die Einwohnerzahl zwischen 150 und 164 Einwohnern (1980). 1987 hatte Oberelz mit 170 die meisten Einwohner. Danach sank die Einwohnerzahl rapide auf 131 2005 und 2017 hat Oberelz lediglich 117 Einwohner.

1927 fand die Planzuteilung der zusammengelegten und mit Wegen erschlossenen, landwirtschaftlichen Nutzflächen im Rahmen der Flurbereinigung in der Gemarkung Oberelz statt; die Verfahrenfläche umfasste 545 Hektar Land.

Nach 1846 erweiterte der Ort sich allmählich sowohl in nördlicher als auch in südlicher Richtung entlang der heutigen Hauptstraße. Hierdurch hat der Straßendorfcharakter sich erheblich verstärkt. Die St. Nikolauskapelle (1750) befindet im nördlichen Randbereich des alten Ortskerns. Nach 1960 sind an der Westseite des Elzbaches einige neue Häuser errichtet worden. Dort befindet sich auch die ehemalige Schule, die heute als Wohnhaus genutzt wird.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2018)

Internet
www.oberelz.com (abgerufen 01.06.2016)

Literatur

Mayer, Alois; Mertes, Erich (1993)
Geschichte, Kultur und Literatur der Verbandsgemeinde Kelberg. Adenau.
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1986)
Sagen – Geschichte – Brauchtum aus der Verbandsgemeinde. Daun.

Straßendorf Oberelz

Schlagwörter
Ort
56769 Oberelz
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn 1300 bis 1330

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Peter Burggraaff (2018): „Straßendorf Oberelz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-252391 (Abgerufen: 20. April 2024)
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