Landschaftsbestimmende herrschaftliche mittelalterliche Burgruine Tomburg auf hohem freistehendem Basaltkegel als Stützpunkt und Beobachtungsposten entstanden an der in karolingischer Zeit ausgebauten Frankfurt-Aachener Heerstraße. Seit dem 11. Jahrhundert südlichstes Herrschaftszeichen und Vorposten des Erzstifts Köln auf der linken Rheinseite, in dessen Nachfolge ab dem 12. Jahrhundert der Grafen von Kleve und ab dem 15. Jahrhundert bis zum Ende des 18. Jahrhunderts des Tomburgischen Kleinterritoriums der Grafen von Jülich. 1473 zerstört; weithin sichtbar aus dem oberen Swisttal. – Nach Südosten angrenzend kleiner jüdischer Friedhof.
Westlich angrenzend der Rheinbacher Stadtwald (1371 erstmals urkundlich erwähnt) mit eisenzeitlichen Hügelgräbern, Relikten des Erzbergbaus, Ortswüstung, Wölbäckern und Relikten des Zweiten Weltkrieges. – Waldkapelle: Am Fundort eines Holzstückes mit dem Namen Jesu (IHS) in abseitiger Lage im Rheinbacher Stadtwald gelegene kurfürstliche Kapelle des 17. Jahrhunderts; im 19. Jahrhundert als Wallfahrtsstätte wieder aufgenommen und um einen Kreuzweg erweitert; ausgegrabene Reste des ehemaligen kleinen Franziskanerklosters, umgeben von Platanen und Buchenhecke.
Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
- Bewahren und Sichern der Elemente, Strukturen und Sichträume von Adelssitzen und Hofanlagen
- Bewahren des Kulturlandschaftsgefüges
- Wahren als landschaftliche Dominante
- Bewahren und Sichern archäologischer und paläontologischer Bodendenkmäler in ihrem Kontext
- Achten von Ereignisorten (Waldkapelle als Wallfahrtsort)
Aus: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, Köln 2016.
Internet
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln (abgerufen am 01.10.2016)