Geschlossenes historisches Waldgebiet südwestlich von Bonn auf einer 100 Meter über dem Rhein gelegenen Terrasse, im Wesentlichen Stieleiche, Hainbuche, Winterlinde; über weite Flächen charakteristische Vernässung über wasserundurchlässigen verlehmten Löss-Schichten. Im Mittelalter Besitz der Abtei Siegburg, ab 1549 des Kölner Erzbischofs und seit 1815 des (preußischen) Staates. – Kurfürstliches Jagdrevier um das 1807 abgebrochene barocke Jagdschloss Herzogsfreude in der Rodungsinsel Röttgen: 1727-56 für die Parforcejagd (barocke Hetzjagd zu Pferde mit Hundemeute) sternförmig angelegte, aufgeschüttete Jagdschneisen („Alleen“, „Bahnen“); Relais- und Pferdewechselstation Jägerhäuschen, diverse Grenzsteine und Gedenkkreuze der kurfürstlichen Hofgesellschaft; Forsthöfe in Röttgen, Godesberg (Forsthaus Venne) und Villiprott (Schönwaldhaus mit zahlreichen geborgenen Grenzsteinen des Forstes); malerisch in Fachwerk errichteter Ausflugsbahnhof Kottenforst (1881) an der Bahnstrecke Bonn - Rheinbach - Euskirchen; Gut Annaberg; Ringwallanlage Venne (10. Jahrhundert) beim Gut Marienforst. – In Röttgen an der Reichsstraße barocke Venantiuskapelle und ehemaliges Hundemeisterhaus.
Bodendenkmäler: Ansammlung römischer Übungslager, besonders im südlichen Teil; römische Siedlungsplätze an römischer Straße von Bonn nach Rheinbach bei Vollmershoven; Abschnitt der geplanten Reichsautobahn von Bonn nach Trier.
Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
- Bewahren des Kulturlandschaftsgefüges
- Sichern kulturgeschichtlich bedeutsamer Böden
- Bewahren und Sichern archäologischer und paläontologischer Bodendenkmäler in ihrem Kontext
- Bewahren überlieferter naturnaher Landschaftselemente und -strukturen
Aus: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, Köln 2016.
Internet
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln (abgerufen am 01.10.2016)