Bereits um 1600 ist die kurfürstliche Försterei „auf dem Philiper Rötgen“ im Kottenforst nachgewiesen.
Das im Jahre 1730 neu errichtete kurfürstliche Verwaltungsgebäude liegt an der Villiper Allee am Waldrand des Kottenforsts im Norden von Wachtberg-Villiprott. Kurfürst Clemens August (1700-1761, Erzbischof von Köln 1723-1761) ließ das heutige Forsthaus Schönwaldhaus im Rahmen der Erschließung des Kottenforsts als Parforce-Jagdgebiet als Sitz für seinen Förster und reitenden kurfürstlichen Jäger Johann Heinrich Schönewald (ca.1687-1772) neu errichten.
Das Gehöft entstand als fränkischer Viereckshof. Um einen zentralen Hof gruppierten sich ein rückwärtig gelegenes, massives Wohnhaus, eine Fachwerkscheune, ein Torhaus mit Gesindekammern und ein zur Waldseite mit Schießscharten versehender, dickwandiger Viehstall. Das Wohnhaus wurde 1893 neu errichtet, in Stil und Grundriss den Forsthäusern im gesamten preußischen Reich um die Jahrhundertwende entsprechend. Das alte Forsthaus wurde dabei, ebenso wie das Torhaus, abgerissen. 1908 wurde das Wohnhaus um ein Stockwerk sowie ein Mansarddach erweitert und 1971 erhielt das Gehöft eine Umfassungsmauer, in der alte Grenzsteine (17.-19. Jahrhundert) aus dem Kottenforst eingelassen sind. Von den ursprünglichen Gebäuden aus der kurkölnischen Entstehungszeit bestehen heute somit nur noch die Scheune und der Viehstall.
Das Forsthaus ist in der historischen Karte der Topographischen Aufnahme der Rheinlande des Militärgeographen Jean Joseph Tranchot als „Schönewaldshaus“ erfasst, dieser Name wurde bis etwa 1910 beibehalten, als er auf „Schönwaldhaus“ reduziert wurde. Seit 1957 verwendet man in amtlichen Karten teilweise wieder den Namen „Schönewaldhaus“. Heute sind das Forsthaus und der gegenüber liegende Parkplatz beliebte Start- und Endpunkte für ausgedehnte Wander- und Radtouren - ob auf den Spuren historischer Nutzungen oder einfach nur zur Erholung - durch den Kottenforst.
Baudenkmale Die Objekte „Forstdienstgebäude Schönwaldhaus“ und „Sammlung von 33 Grenz- bzw. Gütersteinen“ sind eingetragene Baudenkmale (Denkmalliste Bonn, Nr. A 643 und A 972).
(Jan Peter Schnadt, LVR-Redaktion KuLaDig, 2013)
Internet www.naturpark-rheinland.de: Forsthaus Schönwaldhaus (abgerufen 04.09.2013, Inhalt nicht mehr verfügbar 21.02.2023) www.köln.de: Zum Jägerhäuschen im Kottenforst (abgerufen 04.09.2013, Inhalt nicht mehr verfügbar 21.02.2023) www.schoenewald.biz: Familie Schönewald (abgerufen 04.09.2013, Inhalt nicht mehr verfügbar 21.02.2023)
Literatur
Kremer, Bruno P. (Hrsg.) (1999)
Der Kottenforst. Eine rheinische Kultur- und Erholungslandschaft. Köln.
Kreuer, Werner / Ministerium für Wohnungsbau und Öffentliche Arbeiten des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (1974)
Der Kottenforst im Naturpark Kottenforst Ville. (Schriftenreihe der Landesstelle für Naturschutz und Landschaftspflege in Nordrhein-Westfalen, Band 8.) Recklinghausen (2. Auflage).
Stadt Bonn, Amt 61-02, Untere Denkmalbehörde (Hrsg.) (2012)
Liste der gem. § 3 DSchG NW in die Denkmalliste eingetragenen Baudenkmäler, Bodendenkmäler, beweglichen Denkmäler und Denkmalbereiche der Stadt Bonn (Stand: 01.01.2012). S. 34, Bonn.
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