Entdeckung der Quelle Nachdem der Kaufmann Georg Kreuzberg im Frühjahr 1852 den Apollinarisbrunnen entdeckt hatte, bat er den Bonner Universitätsgeologen, Professor Gustav Bischof, nach Wadenheim zu kommen, um das Wasser der gefundenen Quelle zu untersuchen. Hier fiel dem Geologen die für Eifelquellen ungewöhnliche Temperatur von 20°C auf, die ihn zu der Vermutung brachte, dass man hier mit der Apollinaris-Quelle in unmittelbarer Nähe einer warmen Quelle sei, wovon der Apollinarisbrunnen wahrscheinlich einen Ausläufer darstelle. Bereits am 9. Juli 1852 bat Georg Kreuzberg den Bürgermeister Clotten von Ahrweiler um die Erlaubnis, in Beul nach Mineralquellen jeder Art suchen zu dürfen und dabei auch nötigenfalls unter Gemeindewegen zu graben. Sollte er Erfolg haben, würde er die gefundene Quelle natürlich als sein Eigentum ansehen und auf sein Grundstück umleiten. Zudem verpflichtete er sich dazu, die Wege nicht zu beschädigen und bei gefundener Quelle sollte es der ortsansässige Bevölkerung erlaubt sein, zu bestimmten Zeiten Wasser für den eigenen Bedarf mit einem Schöpfgefäß zu holen. Schon sechs Tage später hatte er die Genehmigung vom Gemeinderat und dem Landrat von Hövel. Am 18. August 1852 teilte er dem Gemeindevorsteher Witsch mit, dass er jetzt mit der Suche nach neuen Quellen beginnen würde.
Die zugezogenen Sachverständiger waren sich schnell einig, dass das warme Wasser einen hochliegenden Ursprung haben müsse, sodass man zuerst unter den Wegen von Beul nach Bachem und von Beul an der Kirche vorbei Richtung Neuenahrer Berg zu suchen begann. Im Dezember 1852 schlossen Kreuzberg und Bischof eine Partnerschaft mit dem Ziel, in Beul warme Quellen zu finden und diese dann zu veräußern. Eine notarielle Beglaubigung dieses Vertrags wurde erst am 5. August 1855 geschlossen. In ihm ist festgehalten, dass die Ausnutzung weiterer (neben der Apollinarisquelle) kalter Mineralquellen, sofern man auf solche stoßen würde, nur zu Heilzwecken erfolgen sollte. Neben den Gemeindewegen wurden dann auch andere Grundstücke in vermuteter Nähe der Quelle auf gemeinschaftliche Rechnung gekauft. Ebenso wurden die Kosten für Reise und Verpflegung des Geologen Bischof und seinem Sohn, Dr. Karl Bischof, gemeinschaftlich getragen. So erwarben sie dann auch in der Nähe des wärmsten Dorfbrunnens in Beul etwas Land. Bereits im ersten Jahr wurde eine Quelle mit einer Temperatur von 32,5°C erbohrt. Es wurden sowohl nah gelegene als auch weiter entferntere Grundstücke aufgekauft, um das Warmquellengebiet eingrenzen zu können. Die Bohrungen gingen weiter und bald wurden Quellen mit 37,5-40°C gefunden. Sowohl talaufwärts als auch -abwärts von der Stelle gesehen, an der die wärmste Quelle gefunden worden war, nahmen die Temperaturen immer mehr ab, sodass man sich dazu entschloss, noch ein weiteres Mal an der Stelle mit der höchsten Temperatur zu bohren, in der Absicht bedeutende Wassermengen abfließen zu lassen, um die Ergiebigkeit im Vergleich zu anderen Kurbädern der Zeit abschätzen zu können. Insgesamt hatte man bei diesen Bohrungen innerhalb von 3 Jahren (1853-1856) am Ende 5 Quellen gefunden, wovon 3 auch mit Fassungen versehen wurden und auf ihre Tauglichkeit für Heilzwecke überprüft wurden. Zwei (Augusta- und Victoria-Quelle) von diesen standen 1858 dann vor dem Beginn ihrer Nutzung im Kurbetrieb.
Allgemeine Informationen zum Großen Sprudel Der Große Sprudel, welcher in einer Tiefe von 95 m liegt, war hierbei die wärmste Quelle und wurde am 5. Oktober 1861 erbohrt. Er hat momentan (2016) eine Temperatur von 32°C, wie man auf dem Hinweisschild am Zaun, der die Quelle schützen soll, ablesen kann. 1907 betrug diese noch 35°C. Beim großen Sprudel handelt es sich, wie auch schon bei der in unmittelbarer Nähe liegenden Walburgisquelle, um eine hauptsächlich Hydrogencarbonat enthaltende, alkalisch erdige Quelle – einen Thermal-Säuerling –, die einen hohen Gehalt an natürlich gebundener Kohlensäure bis hin zum Übersättigungsgrad vorzuweisen hat. Der Große Sprudel wird somit neben den Trinkkuren auch zum Inhalieren und zum Baden genutzt. Der Besucher kann die 10 Meter hohe Wasserfontäne, die der große Sprudel produziert, täglich von 15:00 - 15:30 Uhr sowie sonntags von 11:00 - 11:30 Uhr im Kurgarten bestaunen.
(Vanessa Bindarra, Universität Koblenz-Landau, 2016)
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