Am Rande des Wirtschaftsweges leuchten die gelben Blüten des Johanniskrauts, das als Heilpflanze für seine beruhigende Wirkung bekannt ist. Eine Problempflanze ist das ebenfalls gelb blühende, aber für Mensch und Tier hoch giftige Jakobs-Kreuzkraut. Der Giftstoff bleibt auch im getrockneten Zustand, also im Heu, erhalten und wird im Körper der Tiere angereichert. Um ein weiteres Ausbreiten dieser Pflanze zu verhindern, ist Handarbeit gefragt: Zur Blütezeit, vor der Samenreife, werden die Pflanzen ausgerissen oder ausgegraben. Auf dieser Fläche konnte das Jakobs-Kreuzkraut aufgrund des engagierten Einsatzes der Landwirte in den vergangenen Jahren schon gut zurückgedrängt werden.
Nur der aufmerksame Betrachter wird erkennen, dass das Gras an einigen Stellen in unmittelbarer Nähe der alten Linde etwas grüner wirkt als drum herum. Auch ein paar kleinere Sträucher oder der Rote Fingerhut wachsen dort. Dies sind Spuren der ehemaligen Ortschaft Kahlenberg, die nur von einer dünnen Erdschicht bedeckt wurden. Anhand der Sträucher lässt sich noch erahnen, wo sich vormals die Gärten der Häuser befunden haben. An der alten Linde wurde als Erinnerung an Kahlenberg ein Wegekreuz errichtet und eine Tafel gibt weitere Informationen über den einst verlassenen Ort, der schließlich auf Grund der Flurbereinigung im Jahr 1987 (fast) ganz verschwand.
(Biologische Station Rhein-Berg, 2015. Erstellt im Rahmen des Projektes „Naturschutz trifft Kulturlandschaft – HEUland“. Ein Projekt der Biologischen Stationen Oberberg und Rhein-Berg im Rahmen des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege.)