Das Gebäude des Blankartshofs im Stadtkern von Ahrweiler besteht aus einem schlichten, zweigeschossigen Barockbau mit Walmdach aus dem Jahr 1680. Im Bereich über der rechten Eingangstür kann man noch ein kleines Ehewappen erkennen. Allerdings kann man nur auf das Wappen des Mannes schließen. Dieses ist ein Wappen mit einem silbernen Hammer. Das Wappen der Frau lässt sich nur erahnen. Es handelt sich vermutlich um das Wappen der Amalia Regina Freiin von Waldenburg, geborene Schenkeren zu Untersbach.
Bauherr war die Familie der Freiherrn von Blankart, bei der es sich um eine der einflussreichsten Ritterfamilien in Ahrweiler handelte. Gleichzeitig handelt es sich bei dem Blankartshof um den bedeutendsten Adelshof der Stadt Ahrweiler. Stammvater der Familie Blankart war Hermann Blankart, der wegen seiner hellen Haarfarbe und seiner reinen Gesinnung den Namen erhielt. Er beteiligte sich auch am Zweiten Kreuzzug zwischen 1147-1149. Der Name Blankartshof ist erstmals im Jahre 1176 nachweisbar. Im Gegensatz zu vielen der anderen ehemals zwölf Adelshöfen von Ahrweiler, stammte der Ritter Blankart tatsächlich aus Ahrweiler. Andere Adelshöfe hatten hier lediglich einen Herrenhof. Die Familie Blankart war in der Stadt als Schöffen, Vögte und Bürgermeister aktiv.
Zuvor befand sich an dieser Stelle der Hof der Familie der Ritter zu Fischenich. Diese erbauten das Gebäude 1256 und bewohnten es etwa 100 Jahre. Der ursprüngliche Blankartshof befand sich im Bereich des heutigen Ahrtors (Ahrtorapotheke und Nachbarhäuser). Er gehörte zu den sieben Höfen, um die nach der Stadtgründung 1248, die Stadtmauer gebaut wurde. Die Ritter von Fischenich erbauten allerdings in der Folgezeit die Burg Kreuzberg und zogen dorthin. Daraufhin kam der Hof Fischenich durch Heirat in den Besitz der Familie Blankart. Zusammen mit dem Hof wurden eine Mühle (Blankartsmühle) und eine Zehntscheune (Alte Zehntscheune Ahrweiler) übernommen.
Den großen Stadtbrand von Ahrweiler im Jahr 1689 konnte der Blankartshof mit nur wenigen Schäden überstehen. Er wurde schon bald darauf von den Besitzern restauriert.
Im 19. Jahrhundert diente dieses Gebäude zeitweise als Landratsamt, bevor es unter Landrat Freiherr von Hövel im Jahr 1850 in sein Haus in der Wilhelmstr. 4, außerhalb der Stadtmauern, verlegt wurde. In den Jahren 1995-2005 wurde das Gebäude umfassend saniert und diente seit seiner Fertigstellung als Sitz des Stadtarchivs und der Touristikinformation.
Das Objekt „Blankartshof“ in Ahrweiler ist ein eingetragenes Kulturdenkmal: „Blankartshof oder Herresdorfer Hof, Walmdachbau, bez. 1680 und 1787 (Umbau)“ (Denkmalverzeichnis für den Kreis Ahrweiler 2015, S. 12).
(Simone Jakobi, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Internet alt-ahrweiler.de: Blankartshof (Abgerufen am 23.10.2015)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Ahrweiler. Denkmalverzeichnis Kreis Ahrweiler, 12. Juni 2023. S. 12, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Ahrweiler, abgerufen am 15.06.2023
Klein, Hans-Georg (2005)
Ahrweiler. S. 14-15, Düsseldorf.
Rausch, Jakob / Heimatverein Alt-Ahrweiler (Hrsg.) (1967)
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