Die Grube Castor war das größte Blei- und Zinkerzbergwerk des Bensberger Bergreviers im 19. Jahrhundert. Zwischen 1853 und der Stilllegung im Jahre 1906 wurden je über 50.000 Tonnen Bleierz und Zinkerz gefördert. Zurückgeblieben sind ein paar Klärteiche, in denen sich die schlammartigen Rückstände der Erzaufbereitung vor der Einleitung des Wassers in die Agger absetzen konnten. Hier ist ein Lebensraum für Wasserinsekten und Amphibien entstanden. Es haben sich Libellen, z.B. die Heidelibellen oder die Geburtshelferkröte angesiedelt.
Die wenig bewachsenen Gewässer und Uferzonen bieten diesem landesweit seltenen und gefährdeten Lurch ideale ausreichend warme Verstecke im Steingeröll. Rundherum liegen spärlich bewachsene Abraumhalden. Auf diesem durch die Schwermetallrückstände stark belasteten Boden kommen nur wahre Spezialisten klar, wie z.B. die Taubenkropf-Nelke und die Rundblättrige Glockenblume. Aber auch wärmeliebende Tierarten wie die Zauneidechse und verschiedene Käfer- und Heuschreckenarten, wie z.B. den Braunen Grashüpfer oder den Nachtigall-Grashüpfer, besiedeln die Flächen zwischen Besenheide und Pfeifengras. Seit 1998 ist die Grube Kastor offiziell als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
(Bürger- und Verschönerungsverein Loope e. V. in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Oberberg, 2015. Erstellt im Rahmen des Projektes „Hecke, Hohlweg, Heimat – Kulturlandschaftsvermittlung analog und digital“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege.)
Internet
nsg.naturschutzinformationen.nrw.de: Naturschutzgebiet Grube Cox (GL-035) (abgerufen 22.02.2024)