Oberhausen-Marienkirche, Schloss Oberhausen, Konrad-Adenauer-Allee 46 / 48
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Oberhausen-Marienkirche, Kaisergarten
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Oberhausen-Marienkirche, Kaisergarten, "Slinky Springs to Fame" Brücke
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Blick von Nordosten über den Innenhof des Schlosses mit Museumsshop im Hintergrund
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Parkansicht, Fontaine im Teich, Ansicht von Süden
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Neu angelegte Promenade am Rhein-Herne-Kanal mit "Slinky Springs to Fame" Brücke des Künstlers Tobias Rehberger (von 2011), Blick von Süden
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Der Kaisergarten gehört zu den ältesten Stadtgärten des Ruhrgebiets und markierte den Beginn einer neuen städtebaulichen Entwicklung. Er sollte ab 1897 in unmittelbarer Nähe des damals noch in Privatbesitz befindlichen Schlosses Oberhausen entstehen. Die Durchführung eines Wettbewerbs verdeutlicht den damit verbundenen hohen gestalterischen Anspruch. Zugleich spielten bei der frühen Stadtgartenbewegung auch politische Gründe eine Rolle, was sich häufig in der Namensgebung offenbarte. Noch vor seiner Realisierung erhielt der geplante Park am 22. März 1897 zum 100. Geburtstag von Kaiser Wilhelm I. den Namen Kaisergarten. Ein heute noch erhaltener Gedenkstein wurde aus diesem Anlass südlich von Schloss Oberhausen in der Nähe des künftigen Parkeingangs aufgestellt. Eine nicht mehr vorhandene Bronzetafel zeigte ein Bildnis des Kaisers. Der Oberhausener Kaisergarten ist damit ein charakteristisches Zeugnis für die mit öffentlichen Grünanlagen demonstrierte Kaiserverehrung.
Darüber hinaus ist im Kaisergarten der Wandel vom repräsentativen Stadtgarten zu einem auch räumlich erweiterten Volkspark mit Freizeitangeboten für alle Bevölkerungsschichten vollzogen worden. 1911 kaufte die Stadt das Schloss und konnte die westlich der Sterkrader Chaussee (heutige Konrad-Adenauer-Allee) liegenden Schlossparkteile mit altem Baumbestand in den Kaisergarten einbeziehen. Der Schlosspark war zwischen 1808 und 1812 im landschaftlichen Stil angelegt worden, wobei der Düsseldorfer Hofgärtner Maximilian Friedrich Weyhe (1775–1846) maßgeblich daran mitgewirkt hatte. In nördlicher Richtung konnte der Kaisergarten bis an den 1913 eingeweihten Rhein-Herne-Kanal ausgedehnt werden, wodurch er seither auch einen Altarm der Emscher umfasst. In den 1920er Jahren wurden Sporteinrichtungen auf der sogenannten Emscher-Insel nördlich des Kanals angesiedelt. Als dominierendes Bauwerk konnte dort im Mai 1927 das Stadion Niederrhein festlich eingeweiht werden. Zeitgleich entstanden innerhalb des Kaisergartens durch eine Initiative des Parkhaus-Pächters mit den ersten Tiergehegen (ab 1927) neue Besucherattraktionen: Einheimische Tiere, aber auch Affen, ein Bär und ein Leopard waren auf engstem Raum zu bestaunen.
Die Lage nahe der kriegswichtigen Industriestandorte wurde dem Schloss und dem Kaisergarten im Zweiten Weltkrieg zum Verhängnis: Das Parkhaus (Gesellschaftshaus) sowie die Tiergehege wurden zerstört, das Schloss, vor allem dessen Nebengebäude, stark beschädigt. Zwischen 1958 bis 1960 erfolgte der Wiederaufbau des Hauptgebäudes nach den Originalplänen im klassizistischen Stil des Architekten August Reinking (1776–1819). Heute beherbergt das Schloss ein Kunstmuseum (LudwigGalerie). Daneben befindet sich seit 1962 in einem Seitenflügel die älteste Gedenkhalle Nordrhein-Westfalens zur Erinnerung an Verfolgung und Widerstand zur Zeit des Nationalsozialismus. Der 1954 wiedereröffnete und in den 1960er Jahren erweiterte Tierpark gehört seither zu den beliebtesten Zoos im Ruhrgebiet. Verschiedene weitere Freizeiteinrichtungen kamen hinzu. Im Laufe seiner rund 120-jährigen Geschichte hat der Kaisergarten seine Anziehungskraft nicht verloren, was die hohen Besucherzahlen belegen. Maßgeblich dazu beigetragen hat sicher seine Anpassungsfähigkeit an veränderte Nutzungsansprüche. Die anlässlich des Kulturhauptstadtjahrs 2010 nach einem Entwurf des Bildhauers Tobias Rehberger errichtete preisgekrönte Fußgängerbrücke über den Rhein-Herne-Kanal verbindet seither den Kaisergarten mit dem Sportpark auf der Emscher-Insel.
Mit der Eintragung in die Denkmalliste hat die Stadt Oberhausen den historischen Stellenwert des Kaisergartens als bedeutendes Zeugnis der Stadtgartenbewegung des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts gewürdigt.
Die Eintragung des Kaisergartens in die Denkmalliste der Stadt Oberhausen wurde am 15.12.2014 von der Unteren Denkmalbehörde Oberhausen durchgeführt (LVR-ADR, Datenbank-Nr. 72499).
(Kerstin Walter, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2016)
Literatur
Buller, Mathias (1996)
Der Kaisergarten in Oberhausen. In: Ursprünge und Entwicklungen der Stadt Oberhausen. Quellen und Forschung zu ihrer Geschichte, S. 9–52. S. 9-52, Oberhausen.
Martina Oldengott; Christine Vogt (Hrsg.) (2010)
Zwischen Kappes und Zypressen. Gartenkunst an Emscher und Ruhr. Ausstellungs-Katalog Ludwig Galerie Schloss Oberhausen. S. 121-125, Essen.
Pachnicke, Peter / Ludwig-Institut Schloss Oberhausen (Hrsg.) (1994)
Dornröschenschlaf. Kunst- und Naturerleben im Schloß und Kaisergarten. Oberhausen.
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