Tagebau Schlabendorf-Nord

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Calau, Luckau, Lübbenau / Spreewald
Kreis(e): Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 49′ 39,44″ N: 13° 51′ 36,41″ O 51,82762°N: 13,86011°O
Koordinate UTM 33.421.447,19 m: 5.742.480,58 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.421.551,69 m: 5.744.333,27 m
  • Tagebau Schlabendorf-Nord

    Tagebau Schlabendorf-Nord

    Fotograf/Urheber:
    Kirsten Krepelin
    Medientyp:
    Bild
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    Tagebau Schlabendorf-Nord

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Der Tagebau Schlabendorf-Nord war von 1959 bis 1977 in Betrieb. Bevor der Kohleabbau beginnen konnte, musste das Gebiet beräumt werden. Die Vorbereitungen betrafen Baumfällungen, Straßenverlegungen und Dorfumsiedlungen. Im März 1959 nahm der erste Abraumbagger SRs 160-1405 die Arbeit auf und hob den Aufschlussgraben - den späteren Standort der Förderbrücke - aus. Der anfallende Abraum wurde auf der Außenkippe Groß Beuchow deponiert. Die erste Kohle wurde im Januar 1961 abgebaut, die Förderbrücke AFB F 34-25 jedoch erst ab September desselben Jahres eingesetzt. Ab 1962 kam eine zweite Förderbrücke mit den angeschlossenen Baggern Es 1120.2-650 und 651 zum Einsatz. Das mehr als 30 m hohe Deckgebirge wurde im Hoch- und Tiefschnitt abgetragen. Nach 1965 wurde der Abraum im ausgekohlten Bereich des Tagebaus abgesetzt. Insgesamt wurden 635 Mio. m³ Abraum bewegt und 2.500 ha Land beansprucht. Nach Stilllegung des Tagebaus wurden die Großgeräte umgesetzt. Der Tagebau lieferte in seiner Betriebszeit ca. 137 Mio. t Kohle und versorgte damit hauptsächlich die Kraftwerke Lübbenau und Vetschau. Per Zug erreichte die Kohle die Kraftwerke. Zu deren Kohleversorgung trugen neben dem Tagebau Schlabendorf-Nord auch die Tagebaue Seese-West, Schlabendorf-Süd und Schlabendorf-Ost bei, die sukzessive eröffnet wurden.
Zu den vom Tagebau betroffenen Ortschaften gehören Boschwitz, Stoßdorf (früher Stossdorf) und Tornow, die komplett überbaggerten wurden und Lichtenau, wo lediglich drei Häuser abgerissen wurden.
Nach Beendigung der Tagebaue Schlabendorf-Nord und -Süd wurden die Flächen durch die LMBV saniert. Zu den Hauptaufgaben gehörte die Sicherung der Kippenflächen, insbesondere der Innenkippen in Schlabendorf-Nord (und -Süd). Ab 1993 begannen die Sanierungsarbeiten an den gekippten Uferböschungen der Restlöcher, die im Untergrund verdichtet wurden. Der Boden wurde vor allem mittels Sprengverdichtung gefestigt. Mit dem Anstieg des Wassers in den Restlöchern wurde die Rütteldruckverdichtung (RDV) eingesetzt.
Die Tornower Niederung befindet sich im Zentrum des Sanierungsraums Schlabendorf-Nord. Es handelt sich um ein tiefer gelegenes Areal, in dem sich kleinere Wasser- und Vernässungsflächen gebildet haben. Sie entstanden im Areal des Innenkippenbereichs, das aufwendig verdichtet wurde. Schwierigkeiten durch Wasserwiederanstieg und Grundbrüche führten zu erneuten Überlegungen wie dem Einsatz von Stützkörpern im Boden, um diesen zu sichern. Da in diesem Gebiet Gefahren nicht hundertprozentig auszuräumen sind, wird es unzugänglich gemacht (Graben, dichte Dornenhecke), um unbefugtes Betreten zu verhindern. In Abstimmung mit der Heinz-Sielmann-Stiftung wird im Innern des Areals ein Totalreservat mit einem Vernässungsbereich entstehen.
Eine Geländebegehung machte deutlich, dass sich die Einfahrt in den Tagebau Schlabendorf-Nord bis heute im Geländerelief abzeichnet.



Datierung:
  • Abbau: 1959-1977

Quellen/Literaturangaben:
  • J. H. Schroeder, W. Nowel (Hg.): Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg Nr. 3: Lübbenau-Calau. Selbstverlag, Berlin 2005.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (Hg.): Schlabendorf/Seese, Wandlungen und Perspektiven 01, Senftenberg 2007
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (Hg.): Schlabendorf, Wandlungen und Perspektiven 20, Senftenberg 2012
  • LMBV Layer: LBGR-Beeinflussungsgrenzen Altbergbau

BKM-Nummer: 32002654

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Tagebau Schlabendorf-Nord

Schlagwörter
Ort
Egsdorf | Groß Beuchow | Hindenberg | Kittlitz | Zinnitz
Alternativer Ortsname
Buchow | Dlopje | Synjence | Zelnjojce
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Tagebau Schlabendorf-Nord”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32002654 (Abgerufen: 16. März 2025)
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