Zu den vom Tagebau betroffenen Ortschaften gehören Boschwitz, Stoßdorf (früher Stossdorf) und Tornow, die komplett überbaggerten wurden und Lichtenau, wo lediglich drei Häuser abgerissen wurden.
Nach Beendigung der Tagebaue Schlabendorf-Nord und -Süd wurden die Flächen durch die LMBV saniert. Zu den Hauptaufgaben gehörte die Sicherung der Kippenflächen, insbesondere der Innenkippen in Schlabendorf-Nord (und -Süd). Ab 1993 begannen die Sanierungsarbeiten an den gekippten Uferböschungen der Restlöcher, die im Untergrund verdichtet wurden. Der Boden wurde vor allem mittels Sprengverdichtung gefestigt. Mit dem Anstieg des Wassers in den Restlöchern wurde die Rütteldruckverdichtung (RDV) eingesetzt.
Die Tornower Niederung befindet sich im Zentrum des Sanierungsraums Schlabendorf-Nord. Es handelt sich um ein tiefer gelegenes Areal, in dem sich kleinere Wasser- und Vernässungsflächen gebildet haben. Sie entstanden im Areal des Innenkippenbereichs, das aufwendig verdichtet wurde. Schwierigkeiten durch Wasserwiederanstieg und Grundbrüche führten zu erneuten Überlegungen wie dem Einsatz von Stützkörpern im Boden, um diesen zu sichern. Da in diesem Gebiet Gefahren nicht hundertprozentig auszuräumen sind, wird es unzugänglich gemacht (Graben, dichte Dornenhecke), um unbefugtes Betreten zu verhindern. In Abstimmung mit der Heinz-Sielmann-Stiftung wird im Innern des Areals ein Totalreservat mit einem Vernässungsbereich entstehen.
Eine Geländebegehung machte deutlich, dass sich die Einfahrt in den Tagebau Schlabendorf-Nord bis heute im Geländerelief abzeichnet.
Datierung:
- Abbau: 1959-1977
Quellen/Literaturangaben:
- J. H. Schroeder, W. Nowel (Hg.): Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg Nr. 3: Lübbenau-Calau. Selbstverlag, Berlin 2005.
- Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (Hg.): Schlabendorf/Seese, Wandlungen und Perspektiven 01, Senftenberg 2007
- Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (Hg.): Schlabendorf, Wandlungen und Perspektiven 20, Senftenberg 2012
- LMBV Layer: LBGR-Beeinflussungsgrenzen Altbergbau
BKM-Nummer: 32002654
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)