Güterbahnhof Senftenberg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Senftenberg
Kreis(e): Oberspreewald-Lausitz
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 32′ 15,53″ N: 14° 01′ 29,14″ O 51,53765°N: 14,02476°O
Koordinate UTM 33.432.362,61 m: 5.710.066,79 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.432.471,46 m: 5.711.906,39 m
  • Güterbahnhof Senftenberg

    Güterbahnhof Senftenberg

    Fotograf/Urheber:
    Kirsten Krepelin
    Medientyp:
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Der Bahnhof Senftenberg galt zwischen dem Ersten Weltkrieg und der politischen Wende 1989/1990 als einer der größten Bahnhöfe, vor allem für den Güterverkehr, auf deutschem Boden. Zur Entwicklung hat maßgeblich die in den 1920er Jahren florierende Braunkohleindustrie beigetragen, die sich vor allem im Senftenberger Raum weiterentwickelte und auch in den Folgejahrzehnten stetig wuchs.
Für die Eisenbahnstrecke Cottbus – Großenhain wurde 1868 ein Gleis durch Senftenberg gelegt und ein Haltepunkt eingerichtet. 1874 folgte auch ein Haltepunkt für die Strecke Straßgräbchen-Bernsdorf – Lübbenau. Somit führten zwei wichtige Bahnlinien der Region und der Zeit durch die Stadt. In diesem Zusammenhang entstanden diverse Funktionsbauten sowie vier Haupt-, drei Überholungs-, ein Verbindungs- und drei Anschlussgleise für umliegende Gruben und Brikettfabriken. Der erste Aufschwung der Braunkohleindustrie führte zum Bau von vier weiteren Gleisanlagen. 1903 wuchs die Anlage um weitere fünf Gleise auf 20 Gleise an. Zwei Jahre später folgte der Anschluss an die Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn (Objektnr. 32001262), die mit ihrem ersten Bauabschnitt bis Zschipkau (heute Schipkau) als eine der bedeutendsten Güter- und Personenverkehrsbahnen galt. Weitere 10 km Gleise und ein zweites Streckengleis nach Lübbenau wurden 1909 verlegt. Der Güterbahnhof Senftenberg war zum bedeutendsten Kohleverlade- und Sammelbahnhof angewachsen.
Neben der stetigen Erweiterung der Bahnhofsanlagen, selbstverständlich auch für den Personenverkehr, wuchs die Stadt Senftenberg. Der Zugverkehr schränkte dort aufgrund ständig verschlossener Bahnschranken das tägliche Leben so stark ein, dass die Königlich Preußische Staatseisenbahn als Betreiberin noch während des Ersten Weltkriegs umfangreiche Umbauarbeiten beginnen ließ, die den Neubau diverser Funktionsgebäude, die Errichtung von Brücken sowie Gleisverlegungen mit sich brachte. 1927 waren nach Fertigstellung des Umbaus und der Erweiterung des Güterbahnhofs zwölf Gleise mit einer Gesamtlänge von 80 km für den Senftenberger Bahnhof zu verzeichnen. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Stellwerke modernisiert. Nach Ableistung von Reparationszahlungen und der damit verbundenen Demontage setzten sich die Siegermächte für einen schnellen Wiederaufbau ein.
Bis in die 1990er Jahre blieb der Güterbahnhof Senftenberg einer der bedeutendsten Güter- und Verschiebebahnhöfe, obwohl Gleise aufgrund der Tagebaue immer wieder versetzt werden mussten und die Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn zwischen 1966 und 1998 allein dem Güterverkehr diente.
Durch den Rückgang der Braunkohlegewinnung verlor der Güterbahnhof an Bedeutung. Trotzdem werden bis heute Güterzüge hier rangiert, geparkt und es warten Leerzüge auf ihre Güter.
Der Bahnhof Senftenberg ist zusammen mit dem Wasserturm, dem Güterboden, dem Stellwerk B1 und dem Abfertigungs- und Eingangsgebäude als bau-, regional-, technik-, wirtschafts-, verkehrsgeschichtliches sowie städtebaulich bedeutendes Baudenkmal des Landes Brandenburg geschützt.

Datierung:
  • --

Quellen/Literaturangaben:
  • Heimatverein Hörlitz 1920 e.V.
  • (Hrsg.) Grundorganisation der SED Veredelung Brieske des VE BKK Senftenberg-Stammbetrieb: 100 Jahre BRikettfabrik Meurostolln. 1889-1989, Senftenberg 1989

BKM-Nummer: 32001841

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Güterbahnhof Senftenberg

Schlagwörter
Ort
Senftenberg
Alternativer Ortsname
Zly Komorow
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Güterbahnhof Senftenberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32001841 (Abgerufen: 22. März 2025)
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