Tagebau Meuro

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Großräschen, Schipkau, Senftenberg
Kreis(e): Oberspreewald-Lausitz
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 33′ 2,52″ N: 13° 59′ 4,05″ O 51,5507°N: 13,98446°O
Koordinate UTM 33.429.587,45 m: 5.711.556,30 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.429.695,20 m: 5.713.396,49 m
Der Tagebau Meuro wurde nach Auskohlung des Tagebaus Niemtsch erschlossen, wodurch die Braunkohleversorgung der Kraftwerke Brieske und Sonne sowie der Brikettfabriken Brieske, Sonne, Meurostolln und Fortschritt sichergestellt wurde. Erste Planungen zum Aufschluss des Hörlitzer Feldes, ausgehend von Marga, wurden zugunsten des notwendigen Erhalts der Bahnlinie von Senftenberg nach Finsterwalde verworfen. Der Neuaufschluss des Hörlitzer Feldes, der schließlich nördlich der Bahnlinie aufgenommen wurde, erfolgte im Jahr 1960. Fünf Jahre später wurde die Abraumförderbrücke F 45 in Betrieb genommen, die nach leistungssteigernden Umbauten 1970/1971 bis zu 53 m mächtige Schichten in zwei Schnitten abtrug. Die Kohle wurde von zwei Schaufelradbaggern des Typs SRs 470 im Hochschnitt und zwei Eimerkettenbagger des Typs ERs 500 und 400 im Tiefschnitt abgetragen. Über Bandanlagen wurde sie auf der Grube zur Verladung am Hörlitzer Stellwerk 24 gefördert und von dort zu den Kraftwerken und Brikettfabriken transportiert.
Da die beanspruchten Flächen des Tagebaus Meuro für den Abbau des zweiten Lausitzer Kohleflözes vorangegangene Bergbaugebiete des oberen Flözes betraf, wurden die heterogene Bergbaufolgelandschaft auf der Raunoer Hochfläche und bestehende Zwischengebiete vollständig abgetragen. Die geologischen und hydrologischen Bedingungen der zu überbaggernden wassergesättigten Altbergbauflächen führten häufig zu Rutschungen. Einer der schwersten Unfälle, bei dem im Vorschnitt der Schaufelradbagger SRs 1200-1445 beschädigt wurde, ereignete sich 1966. Da der Bagger nicht mehr einsatzfähig war, wurde er durch einen Eimerkettenbagger DS 1500 aus dem Tagebau Niemtsch ersetzt, der im selben Jahr stillgelegt wurde. Mit Stilllegung des Tagebaus Niemtsch expandierte der Tagebaubetrieb Meuro, der ab 1970 im Hauptfeld und ab 1988 im Großräschener Feld fortgeführt wurde. Aufgrund der Inanspruchnahme von besiedelten Flächen wurden insgesamt acht Orte devastiert oder teildevastiert: Bückgen, Rauno, Reppist, Sauo, Hörlitz, Meuro, Sedlitz und Senftenberg. Die Einwohner:innen der betroffenen Orte wurden umgesiedelt, wofür u.a. Neubausiedlungen in der nördlichen Stadterweiterung Großräschens und in Senftenberg bereitgestellt wurden. Weiterhin wurde die Bundesstraße B 96 und die Bahnstrecke zwischen Großräschen und Senftenberg verlegt.
Nach einer Betriebszeit von 39 Jahren wurde der Tagebau als der letzte aktive Tagebau der LMBV im Jahr 1999 stillgelegt. Mit einer Landinanspruchnahme von 3.583 ha wurden insgesamt 330 Mio. t Rohbraunkohle gefördert und 1.840 Mio. m³ Abraum bewegt. Ein Ergebnis der Abraumförderung aus dem Hörlitzer Feld ist die Hörlitzer Hochkippe, die mit Verkippung des Restlochs des Marga-Hörlitzer Feldes (Abbauzeit: 1918-1949) entstand.

Datierung:
  • Entstehung: 1960
  • Kohleförderung:: 1965-1999
  • Stilllegung: 1999

Quellen/Literaturangaben:
  • LMBV (Hg.): Meuro, in: Lausitzer Braunkohlenrevier. Wandlungen und Perspektiven, Nr. 10, Senftenberg 2016, S. 10f., S. 16f. S, 19ff.
  • Wagenbreth, Otfried, und Walter Steiner. Geologische Streifzüge: Landschaft und Erdgeschichte zwischen Kap Arkona und Fichtelberg. 4., Unveränd. Aufl. Leipzig: Dt. Verl. für Grundstoffindustrie, 1990.


BKM-Nummer: 32001598

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Tagebau Meuro

Schlagwörter
Ort
Meuro
Alternativer Ortsname
Zly Komorow
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Tagebau Meuro”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32001598 (Abgerufen: 24. März 2025)
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