Ehemaliges Kraftwerk Hirschfelde

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Zittau
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 50° 56′ 12,95″ N: 14° 53′ 20,73″ O 50,93693°N: 14,88909°O
Koordinate UTM 33.492.207,13 m: 5.642.817,19 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.492.341,56 m: 5.644.630,09 m
  • Kraftwerk Hirschfelde, Ansicht Maschinenhalle von Westen

    Kraftwerk Hirschfelde, Ansicht Maschinenhalle von Westen

    Fotograf/Urheber:
    Kathrin Kruner
    Medientyp:
    Bild
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Das 1909-1911 errichtete und danach mehrfach erweiterte Braunkohle-Kraftwerk Hirschfelde hat bis zu seiner Stilllegung 1992 ununterbrochen Elektroenergie für Ostsachsen und einen Teil von Böhmen und Schlesien produziert. Erhalten sind noch das denkmalgeschützte Werk II (1918/1929), in Form der Maschinenhalle, das Hauptlager, die Pumpstation 1, Küche und Speisesaal sowie das Gießmannsdorfer Wehr. Alle Gebäude sind trotz ihrer unterschiedlichen Bauzeit von 1921 bis in die 1950er Jahre in Klinkerbauweise errichtet.

1909 fiel die Entscheidung zum Bau eines Großkraftwerkes in der Region Zittau. 1911 wurde es in Betrieb genommen. Nach der Verstaatlichung der Stromversorgung in Sachsen ging das Kraftwerk 1917 in Besitz der »Königlichen Direktion der staatlichen Elektrizitätswerke« (ELDIR) und schließlich 1923 in die neu gegründete »Aktiengesellschaft Sächsische Werke« (ASW). Das ursprüngliche Werk I wurde unter Mithilfe des Architekten Werner Issel errichtet. Das heute noch erhaltene Werk II wurde 1921 bis 1925 gebaut. 1942/43 begann der Bau einer Vorschaltanlage am Werk II, um die Leistung des Kraftwerkes zu erhöhen. Durch Kriegseinwirkungen konnte diese erst 1956/58 fertiggestellt werden. 1992 wurde das Kraftwerk Hirschfelde nach fast hundertjähriger Betriebsgeschichte stillgelegt. Die Maschinenhalle des Werkes II mitsamt des Kopfbaus wurden daraufhin unter Denkmalschutz gestellt.

Nach der Stilllegung der Anlage hat der »Förderverein e. V. Technisches Denkmal und Museum Kraftwerk Hirschfelde« im Maschinenhaus ein Museum zur Geschichte des Kraftwerkstandortes Hirschfelde aufgebaut und dadurch einen erheblichen Beitrag zur Bewahrung des Gebäudes geleistet. 2009 wurde der Förderverein in eine Stiftung umgewandelt. Ziel war die Schaffung eines Zentrums zur Dokumentation der Industriekultur und Energiegeschichte in der Neißeregion.

Aufgrund statischer Instabilität musste das in der Maschinenhalle eingerichtete Museum 2017 für den Besucherverkehr gesperrt werden. Einige der Exponate wurden an Museen und Vereine abgegeben. Der Sammlungsbestand wurde aufgelöst.

Trotz des inzwischen eingetretenen Leerstandes sind die noch erhaltenen Gebäude als Zeugen des ersten sächsischen Großkraftwerkes technik- und baugeschichtlich von Bedeutung.

LfD-BKM/2009/2023

Datierung:
  • Erbauung 1909-1929

Quellen/Literaturangaben:
  • Muntschick, Claudia: Topographie der Bauten der Moderne, hg. von Stiftung Haus Schminke. Cottbus 2014.
  • Franzke, Reinhard: Betriebsgeschichte Kraftwerk Hirschfelde 1911 bis 1992; Kraftwerk Hagenwerder 1958 bis 1997. Hirschfelde 2008.
  • David, Kurt: Das Kraftwerk Hirschfelde gestern, heute, morgen zur Geschichte des Betriebes. Zittau-Görlitz 1958.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30800251

Ehemaliges Kraftwerk Hirschfelde

Schlagwörter
Ort
Hirschfelde
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Ehemaliges Kraftwerk Hirschfelde”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30800251 (Abgerufen: 21. März 2025)
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