Der VEB Braunkohlenwerk Thräna plante 1954 vier Wohneinheiten in Wyhra zu errichten. Die rund 1800 Beschäftigten des Werkes waren vorrangig in Thräna, Wyhra und Neukirchen wohnhaft. Zudem gab es in Wyhra werkseigenen Grund als Baufläche. Die fußläufige Erreichbarkeit des Tagebaus und die allgemeine Wohnungsnot lieferten genügend Argumente für die geplante Bauausführung im Jahr 1955.
Es entstand ein zweigeschossiger, massiver Walmdachbau mit einem leicht hervortretenden Treppenhauskörper auf der Westseite. Das Vierfamilienhaus liegt am westlichen Ortsrand, parallel zur benachbarten Neuen Siedlung. Später wurde das Haus nach Süden erweitert möglicherweise auch im Braunkohlenkontext. Es ist ein sozial- und wirtschaftsgeschichtliches Zeugnis.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:

• Erbauung 1954–1955
  

Quellen/Literaturangaben:

• Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B11254.
  

BKM-Nummer: 30200181