Ehemalige Siedlung Paul Paschke

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 07′ 6,04″ N: 12° 29′ 43,91″ O 51,11835°N: 12,49553°O
Koordinate UTM 33.324.721,69 m: 5.665.968,43 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.534.801,97 m: 5.664.926,66 m
  • Siedlung An der Wyhra, Blick von Wyhra-Aue auf nordwestliche Wohnblöcke

    Siedlung An der Wyhra, Blick von Wyhra-Aue auf nordwestliche Wohnblöcke

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Die Siedlung liegt im südlichen Borna an der Ausfallstraße nach Altenburg und der angrenzenden östlichen Wyhra-Aue. Anstelle der Siedlung lag vormals die Ziegelei Lehmann sowie der Sportplatz Ernst-Grube-Kampfbahn, welcher zuvor Reitplatz der Karabiniers war. Das VEB Baukombinat Leipzig plante im Auftrag des Rates des Bezirkes Leipzig die Siedlung für Arbeiter aus dem Kohlekombinat. Die Bauzeit begann 1973 mit der Errichtung der ersten Wohnblöcke. Es folgte abschließend der Bau der Kinderkombination, welche 1978 eröffnete und 1981 ihr Wandbild »Phantastische Landschaft« erhielt. Es zeichnete sich die Arbeiter-Wohnungsbau-Genossenschaft »Aktivist« im VEB BV Espenhain für die Siedlung verantwortlich. Die neue Siedlungsstraße wurde 1974 in Paul-Paschke-Straße nach dem 1965 verstorbenen kommunistischen Bornaer Stadtpolitiker und Witznitzer Baggerführer benannt. Nach der Wende erhielt sie die unverfänglichere Bezeichnung An der Wyhra.
Die Siedlung dehnt sich vor allem in Nord-Süd-Richtung über 400 m aus und liegt größtenteils abgerückt zur Altenburger Straße. Besonders die östlichen Blöcke in Nord-Süd-Ausrichtung bilden eine starke Abgrenzung zur begrünten Wyhra-Aue. Innerhalb der Siedlung liegen auch Blöcke in Ost-West-Ausrichtung. Dazu gehört auch der zentrale Bau des Komplexes: die einstige Kindereinrichtung mit großer zugehöriger Freifläche. Die Blöcke sind mit Nebenstraßen und zugehörigen Parkbuchten miteinander verbunden, gesäumt von Betonplatten-Fußwegen und Laternen. An den Hauseingängen befinden sich mitunter noch Betonfahrradständer. Kleine, vorgartenartige Grünflächen liegen zwischen den Eingängen. Drei große Rasenflächen mit Wäscheplätzen werden jeweils von Wohnblöcken umschlossen.
Die Siedlung steht beispielhaft für ein damals relativ modernes und komfortables Wohnen, hier speziell für Braunkohlenarbeiter in der DDR. Die Architektur ist seriell und zweckmäßig. Nur das Wandbild an der Kindereinrichtung durchbrach die sonst einfache Raumgestaltung. In der Größe und Lage der Kinderkombination offenbart sich seine gesellschaftliche Bedeutung. Denn diese Einrichtung sorgte dafür, dass auch junge Mütter und Väter als Arbeitskräfte in der Planwirtschaft zur Verfügung stehen konnten. In dieser Hinsicht ist die Siedlung ein wirtschafts- und sozialpolitisches Zeugnis.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1973–1981

Quellen/Literaturangaben:
  • Förderverein des Museums der Stadt Borna e.V (Hg.): Von Abtei bis Zwiebelhaus. Ein Lexikon zur Geschichte der Stadt Borna. Borna 2001, S. 41, 78, 110, 216.

BKM-Nummer: 30200005

Ehemalige Siedlung Paul Paschke

Schlagwörter
Ort
Borna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Ehemalige Siedlung Paul Paschke”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200005 (Abgerufen: 23. März 2025)
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