Die Siedlung dehnt sich vor allem in Nord-Süd-Richtung über 400 m aus und liegt größtenteils abgerückt zur Altenburger Straße. Besonders die östlichen Blöcke in Nord-Süd-Ausrichtung bilden eine starke Abgrenzung zur begrünten Wyhra-Aue. Innerhalb der Siedlung liegen auch Blöcke in Ost-West-Ausrichtung. Dazu gehört auch der zentrale Bau des Komplexes: die einstige Kindereinrichtung mit großer zugehöriger Freifläche. Die Blöcke sind mit Nebenstraßen und zugehörigen Parkbuchten miteinander verbunden, gesäumt von Betonplatten-Fußwegen und Laternen. An den Hauseingängen befinden sich mitunter noch Betonfahrradständer. Kleine, vorgartenartige Grünflächen liegen zwischen den Eingängen. Drei große Rasenflächen mit Wäscheplätzen werden jeweils von Wohnblöcken umschlossen.
Die Siedlung steht beispielhaft für ein damals relativ modernes und komfortables Wohnen, hier speziell für Braunkohlenarbeiter in der DDR. Die Architektur ist seriell und zweckmäßig. Nur das Wandbild an der Kindereinrichtung durchbrach die sonst einfache Raumgestaltung. In der Größe und Lage der Kinderkombination offenbart sich seine gesellschaftliche Bedeutung. Denn diese Einrichtung sorgte dafür, dass auch junge Mütter und Väter als Arbeitskräfte in der Planwirtschaft zur Verfügung stehen konnten. In dieser Hinsicht ist die Siedlung ein wirtschafts- und sozialpolitisches Zeugnis.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1973–1981
Quellen/Literaturangaben:
- Förderverein des Museums der Stadt Borna e.V (Hg.): Von Abtei bis Zwiebelhaus. Ein Lexikon zur Geschichte der Stadt Borna. Borna 2001, S. 41, 78, 110, 216.
BKM-Nummer: 30200005