Das Dorf Königshoven wurde 1976 bis 1986 einige Kilometer nach Osten an den Rand von Kaster umgesiedelt, das seit 1975 zu Bedburg gehörte. Königshoven blieb im Unterschied zu Morken-Harff und Epprath, die Groß-Kaster mit einem neuen Ortszentrum bildeten, eigenständiger Stadtteil. Zwar stand die Umsiedlung und auch der neue Standort spätestens seit 1956 fest, der neue Ortsgrundriss wurde bis zur Umsetzung jedoch mehrfach neuen städtebaulichen Vorstellungen angepasst. Einige Bauern konnten in den nahegelegenen Weiler Hohenholz umsiedeln. In den 1990er Jahren musste Königshoven nach Nordosten erweitert werden.
Beschreibung:
Alt-Königshoven mit seinen vier Keimzellen wurde 1976 bis 1986 zugunsten des Tagebaus Frimmersdorf umgesiedelt und legte großen Wert auf seine Eigenständigkeit. So erhielt die Pfarrkirche St. Peter wie zuvor einen Standort am höchsten Punkt des Ortes. Die zunächst gitterförmig geplante Erschließung wurde zugunsten eines Systems von Ring- und kurzen Wohnstraßen aufgegeben. Die von Grünanlagen begleitete Josef-Schnitzler-Straße bildet das „Rückgrat“ der Siedlung und verbindet Kirche und Schützenplatz. Im Gesamtbild von „Groß-Kaster“ repräsentiert Königshoven den jüngsten Entwicklungsstand der Umsiedlungsplanung; Epprath und Morken-Harff stehen für ältere städtebauliche Stufen.
Datierung:
- 1976 bis 1986
Literatur:
- Klahsen, Ernst; von der Ruhren, Norbert: Das Rheinische Braunkohlerevier, 3: Braunkohlentagebau und Umsiedlungen, Köln 1990
- Meinecke, Rudolf; Brückner, Michael; Stadt Bedburg (Hg.): Königshoven. Geschichte und Geschichten, Bedburg 1996
- Dickmann, Frank: Umsiedlungsatlas des rheinischen Braunkohlenreviers. In: ARL (1996). Köln
(Dr. Alexander Kierdorf, 2023)
BKM-Nummer: 20535000