Für die insgesamt vier Siedlungskerne des historischen Königshoven einige Kilometer weiter westlich, das dem Tagebau Frimmersdorf weichen musste, war die hochgelegene und weithin sichtbare Pfarrkirche St. Peter wesentlicher Orientierungspunkt. Die 1897 bis 1901 nach Plänen des Neusser Baumeisters Julius Busch errichtete neugotische Hallenkirche hatte mehrere kleinere Vorgänger. Am Umsiedlungsstandort versuchte man dies durch Platzierung am höchsten Punkt aufzugreifen. Nachdem 1976 die Verlegung der Gemeinde und der Neubau bewilligt wurden, entstand 1978 bis 1980 die neue Pfarrkirche, die fast die gesamte einheitlich neugotische Ausstattung des Vorgängers übernahm, dazu den Taufbrunnen des 12. und das Sakramentshaus des 16. Jahrhunderts. Auch die in den 1950er Jahren neu gestalteten Chorfenster und eine Rosette wurden in den Neubau integriert. 2004/05 wurde am inzwischen rekultivierten alten Standort zum Andenken eine Petruskapelle errichtet.
Baubeschreibung:
Vor der eigentlichen Kirche gruppieren sich die verschiedenen Einrichtungen der Pfarre pavillonartig um den freistehenden Kirchturm und bilden einen schützenden Vorhof, der von zwei Seiten her betreten werden kann. An der Nordostseite schließt sich die als große, fast rechteckige Halle gestaltete Kirche an; alle Bauten sind durch ihr gemeinsames Fassadenmaterial, gelben Backstein, sowie die charakteristischen abgerundeten Gebäudeecken miteinander verbunden. Das rechteckige Volumen der Kirche in Richtung des Ortes weitgehend geschlossen, bis auf die in die glatten Wandflächen einschneidenden historischen Fenster. Der Innenraum öffnet sich nach Südosten zur Orgelempore; gegenüber befinden sich im Anschluss an den Saal die Sakristeiräume. Der Kirchturm ist im oberen Teil in langgestreckte Schlitze geöffnet; statt einer zentralen Spitze sind die Ecken nach oben angeschrägt verlängert.
Datierung:
- Baubeginn: 1978
- Inbetriebnahme: 1980 (Weihe)
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- BollenbecK, Karl-Josef: Neue Kirchen im Erzbistum Köln 1955-1995. (2 Bde) 1995
(Dr. Alexander Kierdorf, 2023)
BKM-Nummer: 20535001