Kunst und Keramik im Stadtbild in Höhr-Grenzhausen

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
  • Galerie der Gefäße in Höhr-Grenzhausen (2006)

    Galerie der Gefäße in Höhr-Grenzhausen (2006)

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  • Sogenannte "Keramikstele" in der Innenstadt von Höhr-Grenzhausen (2018)

    Sogenannte "Keramikstele" in der Innenstadt von Höhr-Grenzhausen (2018)

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  • Skulptur „Zwischen Himmel und Erde“ in Höhr-Grenzhausen (2005)

    Skulptur „Zwischen Himmel und Erde“ in Höhr-Grenzhausen (2005)

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Im Jahr 2003 startete in der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen das Projekt „Kunst und Keramik im Stadtbild“. Die Stahlskulptur „Zwischen Himmel und Erde“, die „Galerie der Gefäße“ und der Rundweg „Stelen der Keramik“ sind die wichtigsten Elemente dieses Projekts.

Vorbemerkungen
Auf eigene Kultur verweisen zu können, ist ein Geschenk. Vieles geht beim Gang durch die Geschichte im Laufe der Jahrhunderte verloren. Was bleibt ist ein echtes kulturelles Erbe. Im unteren Westerwald hat sich eine einmalige und vielseitige keramische Kulturlandschaft entwickelt, die weit über die Grenzen der Region Westerwald hinaus als „Kannenbäckerland“ bekannt ist. Dieses Erbe zu bewahren und weiterzuentwickeln ist die Aufgabe und gleichzeitig die Verpflichtung der jeweils nachfolgenden Generationen.

Das Bild einer Stadt wird entscheidend durch Erwartungen und Wahrnehmungen der Bürger und Besucher geprägt. Als Ergebnis einer Stärken-, Schwächen-Analyse im Rahmen des Stadtmarketings sollte der Keramik als imagebildendem Faktor ein höherer Stellenwert eingeräumt werden. Kunst und Keramik sollen sich im Erscheinungsbild des Stadtgebietes als eine Art offene Dauerausstellung und als touristische Attraktion präsentieren. Bereits beim Verlassen der Autobahnanschlussstelle Höhr-Grenzhausen und beim ersten Blickkontakt beim Einfahren in die Stadt sollen Besucher den Eindruck erhalten, dass sie sich in einer Stadt befinden, in der die keramische Tradition und Kultur, die keramische Ausbildung, das Töpferhandwerk und die künstlerische Keramik Alleinstellungsmerkmale darstellen.

Ausgehend von dem Leitbild, Kunst und Keramik in der Stadt erlebbar zu machen und den imageprägenden Charakter der Keramik zu festigen, erörterten Keramiker, Unternehmer und Vertreter der Stadt im Jahr 2003 die Rahmenbedingungen für ein privates Sponsoring. Die Projekte „Galerie der Gefäße“ und „Stelen der Keramik“ sind geeignet, die Bürger an der kulturellen Gestaltung ihres Lebensraumes teilhaben zu lassen.

Konzeption
Lutz Fritsch entwickelte für Höhr-Grenzhausen die weithin sichtbare Großskulptur „Zwischen Himmel und Erde“ auf dem Verteilerkreisel am Ortseingang. In Ergänzung dazu entwarf er die „Galerie der Gefäße“ auf der großen Stützmauer, die bereits in der Einfahrt nach Höhr-Grenzhausen zeigt, dass man in die Stadt der Keramik kommt. Davon ausgehend entstand sein weiterführendes Konzept für „Stelen der Keramik“, die das keramische Arbeiten der verschiedenen Werkstätten vor Ort präsentieren soll. So entsteht eine der größten Keramik-Ausstellungen im öffentlichen Raum. Die Kunstobjekte sollen wie ein „roter Faden“ an markanten Punkten in der Stadt in Erscheinung treten und Besucherinnen und Besucher über einen „Keramikpfad“ durch die Stadt führen.

Das Kunstprojekt ist in drei Einzelobjekte aufgeteilt, um die Realisierung zeitlich und finanziell schultern zu können. Teil I wurde bereits im Jahre 2003, Teil II im Jahr 2006 fertiggestellt. Teil III wird in den Jahren 2019 und 2020 realisiert.

Teil I „Zwischen Himmel und Erde“
In dem im Jahr 2003 erbauten Verteilerkreis am Ortseingang von Höhr-Grenzhausen signalisiert die neu errichtete Skulptur die Ankunft in der „Stadt der Keramik“.

Teil II „Galerie der Gefäße“
Im Gegensatz zu der filigranen Skulptur wurde eine alte Stützmauer zur „Galerie“ umfunktioniert. Auf ihr sind 21 keramische Großgefäße aufgestellt, eine Reihung von Formen aus verschiedenen Epochen.

Teil III „Keramikstelen im Innenstadtbereich“
Im Innenstadtbereich von Höhr-Grenzhausen wurden in den vergangenen Jahren eine Reihe so genannter „Keramikstelen“ errichtet.

Finanzierung
Die Großskulptur „Zwischen Himmel und Erde“ wurde planerisch und baulich von der Firma Wepa-Apothekenbedarf zu 100 % gesponsert. Die Firma dokumentiert damit ihre Verbundenheit mit der Stadt Höhr-Grenzhausen; hier wurde sie 1882 gegründet. Salbentöpfe, Siebe und Mensuren aus heimischem Ton waren die Produkte für Apotheken, die noch heute bundesweit vom Westerwald aus beliefert werden.

Das Projekt „Galerie der Gefäße“ wurde durch die Übernahme von Patenschaften und durch Anteilsscheine finanziert. Bürger und Unternehmen konnten durch die Übernahme der Kosten eine Patenschaft an einem Gefäß erwerben. Außerdem wurden an Einwohner, die sich mit dem Projekt identifizierten, Anteilscheine im Wert von 100 Euro ausgegeben.

Während die Teile I und II des Projektes von privaten Förderern finanziert wurden, wurden die Kosten für den III. Teil des Gesamtprojektes von der Stadt übernommen. Die Umsetzung erfolgt durch den städtischen Bauhof unter Mitwirkung einzelner Keramikbetriebe.

(Jürgen Johannsen, Gesellschaft für Stadtgeschichte und Kultur e.V. Höhr-Grenzhausen, 2019)

Quelle
Reden des Stadt- und Verbandsgemeindebürgermeisters (von 1991-2009), Jürgen Johannsen zu dem Projekt „Kunst und Keramik im Stadtbild“

Kunst und Keramik im Stadtbild in Höhr-Grenzhausen

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„Kunst und Keramik im Stadtbild in Höhr-Grenzhausen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-301163 (Abgerufen: 26. April 2024)
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