Der ehemalige Siedlungsstandort Meisewinkel ist am abgeflachten Gelände erkennbar (2024)
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Ein zerbrochenes Leitungsrohr aus Ton liegt an der ehemaligen Siedlungsstelle Meisewinkel (2024).
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Nachzeichnung Katasterkarte von Meisenwinkel
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Gemeindearchiv Lindlar, Sammlung Günter Jacobi
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Gemeindearchiv Lindlar; Günter Jacobi
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Der ehemalige Siedlungsstandort Meisewinkel ist am abgeflachten Gelände erkennbar (2024)
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Ein zerbrochenes Leitungsrohr aus Ton liegt an der ehemaligen Siedlungsstelle Meisewinkel (2024).
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Nachzeichnung der alten Katasterkarte von Meisenwinkel (eine heutige Ortswüstung) aus dem Katesteramt des Oberbergisches Kreises
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Mindestens bis Mitte des 16. Jahrhunderts lässt sich der Hof Meisewinkel zurückverfolgen. Nach einem Eintrag im Bergischen Kalender von 1959 (Archiv Lindlar) war ein Peter von Landsberg (geboren um 1524) damals Besitzer der Güter Meisenwinkel und Pentinghausen. Noch vor 1565 hat er die Güter an seine Schwägerin, Anna Quad, Witwe des Wilhelm von Neuenhoff-Ley verkauft. Der Einzelhof lag am oberen Rand einer kleinen, agrarisch genutzten Freifläche in Nähe einer Quellmulde. Diese bildet den Beginn eines Siefentälchens. In der Preußischen Uraufnahme (Mitte des 19. Jahrhunderts) ist die Ortslage unter dem Namen „Winkel“ verzeichnet. Der Hof Meisewinkel lag zudem an einem Weg, der von Gimborn aus nach Nordwesten über Unter- und Oberpentighausen führte und wenig nördlich von Meisewinkel auf die Heidenstraße traf. Von Südwesten führte ein weiterer Weg aus Richtung Eibach und Scheel herauf, so dass Meisewinkel vergleichbar mit Oberpentinghausen an einer Wegkreuzung gelegen war. Ebenso wie Oberpentinghausen fiel auch Meisewinkel nach dem Zweiten Weltkrieg wüst (nach Auswertung topographischer Karten zwischen 1960 und 1970), die Gründe sind auch hier spekulativ. Das Wegenetz blieb nur zum Teil erhalten. Wegen Baufälligkeit und Vandalismus wurden die Gebäude irgendwann von der Forstverwaltung abgerissen. Einige Fundamentreste befinden sich noch im Boden.
Nach der Katasterkarte von 1831 bestand Meisewinkel aus einem zweistöckigen Wohnhaus (Fachwerk) mit abseits stehenden Ställen, einer Scheune, Remise und einem Obstgarten. Aus einer Lehmkuhle wurde Material um Verputzen des Fachwerks gewonnen. Wenig talabwärts befand sich ein Teich, an dessen Ostufer ein „Lustpavillion“ stand. Es handelte sich dabei um einen aus Bruchsteinen gemauerten Pavillion von 6 x 6 Meter mit Spitzdach, das von einer Kugel bekrönt wurde. Gegenüber befand sich ein Jagdhaus. Offenbar erfreute sich Meisewinkel im 19. Jahrhundert bei der örtlichen Bevölkerung großer Beliebtheit als sonntägliches Ausflugsziel. Bewohnt und bewirtschaftet wurde der Hof von einer Familie nebst 2 Arbeitern. Ende des 19. Jahrhunderts sind 11 Personen aktenkundig.. Bei einer Viehzählung von 1877 wurden 4 Stück Rindvieh vermerkt.
Kulturhistorische Bedeutung Ortswüstungen stehen für eine vergangene kulturlandschaftliche Nutzung. Sie dokumentieren im Lauf der Zeit veränderte Standortbewertungen, denn ein ehemals als Siedlungslage tauglicher Standort hat sich unter veränderten Bedingungen in späterer Zeit als siedlungsungünstig herausgestellt. Die Gründe zur Siedlungsaufgabe sind dabei vielschichtig. Im vorliegenden Fall dokumentiert die Ortswüstung den Prozess der Aufgabe landwirtschaftlicher Einzelstandorte in peripheren Gebieten nach dem Zweiten Weltkrieg.
Hinweis Das Objekt „Wüstung Meisewinkel“ ist Element des historischen Kulturlandschaftsbereiches Gimborn (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 404).
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