Schloss Hückeswagen

Burg Hückeswagen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Hückeswagen
Kreis(e): Oberbergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 09′ 2,98″ N: 7° 20′ 28,06″ O 51,15083°N: 7,34113°O
Koordinate UTM 32.383.978,94 m: 5.667.906,09 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.593.879,96 m: 5.669.281,98 m
  • Das Schloss Hückeswagen in Hückeswagen (2021)

    Das Schloss Hückeswagen in Hückeswagen (2021)

    Copyright-Hinweis:
    Dietfried Auras / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Dietfried Auras
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    Das Schloss Hückeswagen in Hückeswagen (2021)

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Neben Schloss Burg an der Wupper ist es die Schlossanlage von Hückeswagen (jetzt Rathaus), die als Stammsitz der gleichnamigen Grafen schon 1138 bezeugt ist und 1260 auf die Grafen von Berg überging. In der zweiflügeligen Anlage finden sich Bauteile des 13. bis 17. Jahrhunderts. Im Winkel an der Hofseite, dort wo West- und Ostflügel zusammenstoßen, erhebt sich ein dreigeschossiger quadratischer Wehrturm. Der Ostflügel nahm im Mittelalter den Palas der Burg auf und verband den älteren Hauptbau mit dem ebenfalls der ersten Bauperiode zuzurechnenden Torturm. Im 17. Jahrhundert wurde der Ostflügel weitgehend erneuert, 1760 zu einer eingeschossigen Hallenkirche umgebaut und nach 1882 profaniert.

Im Gebäudekomplex der bereits im 12. Jahrhundert schriftlich erwähnten Burg und späteren Schlossanlage der Grafen von Hückeswagen hat neben der Stadtverwaltung seit 1963 auch das Heimatmuseum seinen Sitz. Es ist in dem östlichen Saalbau, dem früheren Palas der Burg, untergebracht. Seine großen Fenster erinnern daran, dass er von 1683 bis 1882 fast zweihundert Jahre lang als katholische Kirche genutzt wurde. Im Eingangsbereich gewähren eine Küferwerkstatt, eine Küchenecke sowie Werkzeuge und Dokumente zur Textilherstellung Einblicke in die Lebens- und Arbeitswelt der Bevölkerung vor der Jahrhundertwende. Im Museumssaal dokumentieren Schränke, Truhen, Standuhren sowie wertvolle Kupfer- und Zinnobjekte bürgerliche Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts im Bergischen Land. Über eine Wendeltreppe gelangt man in das Turmgeschoss, wo über die Geschichte des Ortes im Mittelalter und das Grafengeschlecht von Hückeswagen informiert wird. Zur Ausstattung der anschließenden frühgotischen Kapelle gehören eine Kreuztragungsgruppe aus dem frühen 16. Jahrhundert, Heiligenskulpturen, Ablassbriefe von 1299 und 1300, liturgisches Gerät aus Hückeswagener Kirchen und Devotionalien.
Historisch belegt ist der fränkische Salhof „Hukengesuuage“, urkundlich 1085 erstmals erwähnt. Er lag an einer Furt der Wupper, wo sich mehrere Handelsstraßen kreuzten. In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde der Hof durch eine Burg ersetzt, die ab 1350 Mittelpunkt eines bergischen Amtes war, und später zu einer Schlossanlage erweitert wurde.

Das Objekt „Schloss Hückeswagen“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste Hückeswagen, laufende Nr. 1; LVR-ADR, ADR-ObjNr. 10190) und ein eingetragenes Bodendenkmal (Denkmalliste Hückeswagen, laufende Nr. 204; LVR-ABR GM 75).

(LVR-Fachbereich Umwelt, 2006)

Kurzbeschreibung des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland
Auf'm Schloß 1, erbaut im 12. Jahrhundert

Burg Hückeswagen, ehemaliges Grafenschloss, heute Rathaus und Heimatmuseum.
Die Burg Hückeswagen liegt auf einem Bergsporn am linken Ufer der Wupper. Nach Südwesten zu ist dieser Bergsporn durch einen Halsgraben von dem Höhenrücken getrennt. Durch die natürliche Spornanlage war die Burg nach drei Seiten geschützt. Der zur Sicherung angelegte Halsgraben an der Südwestseite ist angeschüttet. Graben- und Burghofbereich sind aufgepflastert und dienen heute als Parkplatz. Es ist zu erwarten, dass bauliche Reste der Burganlage und des Halsgrabens im Erdreich erhalten sind.
Die Anlage erhebt sich am nördlichen Ende des von Südwesten nach Nordosten gerichteten Bergsporns über der Wupper auf der linken Flussseite und erschließt sich über die dem Bergsporn folgende Marktstraße sowie eine Treppenanlage am Berghang.
Als Stammsitz der Grafen von Hückeswagen 1189 als castrum bezeugt; 1260 an die Grafen von Berg verkauft und bis 1806 Sitz eines bergischen Amtmannes.

Im Kern mittelalterliche, später mehrfach erneuerte Zweiflügelanlage aus Bruchstein. Der dreigeschossige Nordwestflügel mit rundem, früher um zwei Geschosse höherem Eckturm und quadratischem Turm im Winkel auf der Hofseite. Der Nordostflügel, der 1683 bis 1882 der katholischen Kirchengemeinde als Pfarrkirche diente, wurde im 18. Jahrhundert in einen eingeschossigen Saal mit großen Rundbogenfenstern umgebaut; bei Einrichtung zum Museum im Innern wieder in zwei Stockwerke unterteilt. Der viergeschossige Kirchturm mit geknickter achtseitiger Schieferpyramide im 18. Jahrhundert aus dem Umbau eines spätromanischen Befestigungsturmes entstanden; in seinem Erdgeschoss lag ursprgünglich eine Durchfahrt; im Obergeschoss kreuzrippengewölbter Kapellenraum mit Altarnische erhalten. Die erhaltenen Gebäudeteile (Nord- und Ostflügel) sind Baudenkmal.

(Dimitrij Davydov und Denis Kretzschmar, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Überarbeitung des Unterschutzstellungstextes vor Ort 2008)

Hückeswagen
Anlage (Beschreibung, Datierung): Höhenburg, hochmittelalterlich, 12. Jahrhundert (historisch).
Bausubstanz: Kapelle, Wohnturm und Bergfried aus dem 13. Jahrhundert.
Historische Überlieferung: Stammsitz der Grafen von Hückeswagen, 1189 als castrum bezeugt, 1260 an die Grafen von Berg verkauft.
Karte: Höhenburg, 12. Jahrhundert.
(Friedrich / Päffgen 2007)

Internet
www.rheinischemuseen.de (Abgerufen am 23.05.2006)

Literatur

Attermeyer, Adolf / Landschaftsverband Rheinland, Umweltamt (Hrsg.) (1996)
Rund ums Rheinland durch neun Kulturlandschaften. S. 43, Köln.
Friedrich, Reinhard; Päffgen, Bernd (2007)
Mittelalterliche Burganlagen in Kölner Bucht und Nordeifel bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IV.11.) Bonn.
Kisky, Hans; Müller, Rolf (1974)
Kunstdenkmale an Rhein und Wupper. (Rheinische Kunststätten, Heft 87.) S. 5, Neuss.

Schloss Hückeswagen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Auf´m Schloss 1
Ort
Hückeswagen
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1100 bis 1200

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Schloss Hückeswagen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-NF-20061106-0001 (Abgerufen: 20. April 2024)
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