Marienberg-Siedlung in Kupferdreh

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Essen (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Essen (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 23′ 47,69″ N: 7° 05′ 33,41″ O 51,39658°N: 7,09261°O
Koordinate UTM 32.367.308,99 m: 5.695.654,00 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.576.085,22 m: 5.696.333,64 m
Die Entstehung der Siedlung
Die Siedlung am Marienberg wurde von mehreren gemeinnützigen Baugenossenschaften in den frühen 1920er Jahren nach Plänen der Architekten waren Kunhenn und Büssing angelegt. Das waren die „Eingetragene Bergarbeiter-Baugenossenschaft mbH, Kupferdreh“, die zur Behebung der Wohnungsnot in Bergarbeiterkreisen 1920 gegründet wurde, und das spekulative Unternehmen der Bauunternehmer und Architekten „Eingetragene Gemeinnützige Baugenossenschaft mbH, Kupferdreh“, das zwischen 1918 und 1930 existierte. Der dritte Bauherr war eine Tochtergesellschaft der Treuhandstelle, die „Bergmannssiedlung Essen-Süd GmbH“. Die Siedlung war 1983 zum Teil im Eigentum der Treuhandstelle für Bergmannswohnstätten im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbezirk GmbH und zum Teil Privateigentum.

Der Kartenvergleich zeigt, dass zunächst bis 1926 die Byfanger Strasse angelegt und bebaut wurde. Bis 1934 folgten die Strassen Marienbergstrasse, Engelssiepen, Bovermannsweg und Blockstrasse. Damit war die Erschließung im Wesentlichen abgeschlossen. Aus dem Bebauungsplan der damals noch „Siedlung Kupferdreh“ genannten Siedlung aus den 1920/30er Jahren wird ersichtlich, dass die ursprüngliche Planung einen zentralen Platz und eine im Nordwesten ringförmig geschlossene Siedlungserweiterung vorsah. Die Realisierung kam allerdings nie zustande. Die Zwei- und Mehrfamilienhäuser wurden als zweigeschossige Doppel- oder ein- bis zweigeschossige Reihenhäuser gebaut. Typische Gestaltungsmuster sind das Walmdach und die Giebelgaube, der axiale Fassadenaufbau und die expressionistischen Türrahmungen. Entlang der Byfanger Strasse wurde eine Platanenallee angelegt, die der Gartenstadtsiedlung einen typischen Charakter verleiht.

Der heutige Baubestand
Der überwiegende Teil der ursprünglichen Bebauung und der dazugehörigen Hausgärten ist noch heute vorhanden. Die individuelle Gestaltung der Häuser in Privateigentum sorgt für eine uneinheitliche Erscheinung. Weiterhin verändern Nachverdichtung und Ersetzen einzelner originaler Wohnhäuser durch moderne den Charakter der Gartenstadtsiedlung. Dadurch wird auch die ursprüngliche Abgrenzung der Siedlung verkleinert, wie in der Blockstrasse.

Die Strassennamen
Um den Namen des Marienberges rankt sich eine Sage. Ein heimkehrender Kreuzritter findet hier einen im Sterben liegenden Mann, dem er mit Wasser Linderung verschaffen will. Dabei zerbricht der Krug voll geweihten Wassers aus dem Jordan. Doch ein Wunder geschieht und eben an dieser Stelle entspringt eine Quelle und es sprießen Marienblümchen hervor. Die Quelle gibt es tatsächlich und ihrem Wasser wird heilende Wirkung nachgesagt.
Die Strassenbezeichnungen Bovermanns Kamp und Weg gehen auf einen Bauernhof zurück, der im 19. Jahrhundert in diesem Bereich lag.

(Kathrin Lipfert, LVR-Fachbereich Umwelt, 2010)

Literatur

Bollerey, Franziska; Hartmann, Katharina (1983)
Siedlungen aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf. Beitrag zu einem Kurzinventar. o. O.
Busch, Johann Rainer / Bürgerschaft Kupferdreh (Hrsg.) (2008)
Kupferdreh und seine Geschichte als Teil der Ruhr.2010 Kulturhauptstadt Europas. S. 149/150, Essen.
Wehling, Hans-Werner (1987)
Die Siedlungsentwicklung der Stadt Essen. Essen.

Marienberg-Siedlung in Kupferdreh

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1920 bis 1934

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„Marienberg-Siedlung in Kupferdreh”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-KL-20090609-0005 (Abgerufen: 6. Dezember 2024)
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