Der kulturlandschaftlich für Nordrhein-Westfalen singuläre Bereich liegt im Süd-Osten des insgesamt 2.500 km² großen Rheinischen Braunkohlenreviers, einer durch die Energiegewinnung intensiv transformierten Kulturlandschaft von hoher assoziativer Bedeutung für die Geschichte der Energiegewinnung in Nordrhein-Westfalen. In diesem Gebiet auf der südlichen Ville fanden die Anfänge der Braunkohlengewinnung in Form von Torfstich, Kuhlen- und Tummelbau statt und entwickelte sich im 19. Jahrhundert Bergbau von landschaftsbildverändernder Qualität. Im beginnenden 20. Jahrhundert konzentrierte sich eine größere Anzahl von Gruben um Hürth und Liblar. Dieses Areal ist durch Rekultivierungsmaßnahmen in eine bewaldete Seenlandschaft von hoher Erholungsfunktion und Akzeptanz umgewandelt worden, welche neben den heute wassergefüllten Hohlformen als Relikten der Braunkohlengewinnung eine große Anzahl weiterer Zeugnisse des Braunkohlentransportes und ihrer Weiterverarbeitung aufweist. Zu nennen sind hier die Nord-Süd-Bahn mit dem Endbahnhof Knapsack, die Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn mit dem Bahnhof und Bahnbetriebswerk in Frechen, das Kraftwerk Goldenberg, die Brikettfabrik Berrenrath und die Brikettfabrik Carl in Frechen. Mit dem Karbidwerk in Knapsack von 1905 siedelte sich die bis heute ansässige chemische Industrie an.
Spezifische Ziele und Leitbilder:
- Stärkung der historischen Wahrnehmung.
Aus: Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Münster, Köln. 2007
Internet
Kulturlandschaften in NRW (Abgerufen: 03.04.2018)