Die Untere Lippe und Dorsten-Holsterhausen sind hier beschrieben als bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich (KLB) wie im Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen.
Als natürliche West-Ost-Verbindung wird der Lauf der Lippe seit Jahrtausenden als Handels- und Verkehrsweg genutzt. Gleichzeitig boten die Niederterrassen beiderseits des Flusses ideale Siedlungsbedingungen. In Folge davon waren, nach Ausweis der archäologischen Spuren, die hochwasserfreien Randbereiche der Lippe seit der späten Jungsteinzeit bis ins frühe Mittelalter dicht besiedelt. Eine besondere Rolle spielte der Lauf der Lippe in frührömischer Zeit; der Verkehrsweg wurde zur Erschließung der germanischen Gebiete östlich des Rheins genutzt. Bedeutende römische Fundstellen dieser Zeit sind etwa Haltern, Beckinghausen oder Oberaden. Dass der Verkehrsweg jedoch auch schon in vorrömischer Zeit eine wichtige Rolle spielte zeigen etwa die Fundstellen keltischer Münzen, die sich entlang des Flusslaufs – wie Perlen auf einer Schnur – vom Rhein bei Xanten bis in den Raum Paderborn verfolgen lassen.
Während der römischen Expansionsbestrebungen in das Innere Germaniens um Christi Geburt war Holsterhausen ein immer wieder aufgesuchter Standort. An wechselnden Stellen wurden mindestens 10 Marschlager angelegt, die z.T. archäologisch untersucht wurden. Weitere Lager sind auf Luftbildern erkennbar. Ähnlich wie in Haltern sind sie Zeugnis des versuchten Landesausbaus. Nachfolgend ist in Holsterhausen eine intensive germanische Besiedlung nachgewiesen. Eine Siedlungskontinuität seit karolingischer Zeit bis heute ist sicher zu postulieren.
Wertgebendes Merkmal ist das Bodendenkmal „Dorsten-Holsterhausen Römisches Marschlager“.
Aus: Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Münster, Köln. 2007
Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung in Nordrhein-Westfalen. Grundlagen und Empfehlungen für die Landesplanung (Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Fachgutachten zum Kulturellen Erbe in der Landesplanung. S. 71, Münster u. Köln.
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