Lippeaue westlich von Dorsten (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Ruhr 119)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde, Raumplanung
Gemeinde(n): Dorsten, Schermbeck
Kreis(e): Recklinghausen, Wesel
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 40′ 8,72″ N: 6° 55′ 22,54″ O 51,66909°N: 6,92293°O
Koordinate UTM 32.356.366,03 m: 5.726.277,15 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.563.893,27 m: 5.726.488,99 m
Die Lippeaue westlich von Dorsten und ihr Umfeld sind hier beschrieben als bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich (KLB) wie im Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Ruhr. Die wertbestimmenden Merkmale der historischen Kulturlandschaft werden für die Maßstabsebene der Regionalplanung kurz zusammengefasst und charakterisiert.

Auenlandschaft mit Flusslauf und Altarmen, teilweise mit Hecken, Baumreihen und Kopfbäumen vielfältig strukturiert, überlieferte auentypische Grünlandstandorte, historischer Waldbereich. Persistente Siedlungsstruktur (Einzelhöfe) und Ackerflächen, Wegekreuze.

Haus Hagenbeck bereits im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt, einst eine bedeutende Wasserburg. Von der etwa quadratischen Hauptburg im nördlichen Teil der Gesamtanlage bestehen noch Substruktionen und zugeschüttete Keller. Einiges Aufgehendes, Reste des 1642 durch Michael von Gent ausgebauten Schlosses, Winkelflügel mit Torhaus; bis zu den 1920er Jahren hier außerdem ein großes Stallgebäude als Abschluss nach Westen; im Ostflügel ein 1730 zur Kapelle eingerichteter Saal; der Ringwall um die Hauptburg ist nur noch in Spuren zu erkennen. Östlich vor dem Torhaus im Boden die Fundamente eines Turms.

Lage in einer alten Flussschlinge der Lippe, die landschaftlichen Bezüge zur Aue sind noch weitgehend erhalten. Im Bereich um Haus Hagenbeck weitere Reste von Befestigungs- und Sicherungsanlagen verschiedener Art und verschiedenen Alters, historische Sichtbeziehung von Süden, Substruktionen und zugeschüttete Keller der ehemaligen Wasserburg erhalten, auf Luftbildern im Umfeld weitere Strukturen erkennbar, Bodendenkmal.

Bedeutend sind Gräberfelder (frühmittelalterlich und römische Kaiserzeit), römische Lesefunde sowie Wölbäcker und Landwehrstrukturen. Insgesamt zeigt die Aue gute Erhaltungsbedingungen für organische Materialien.

Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
  • Bewahren und Sichern von Elementen, Strukturen, Nutzungen sowie Ansichten und Sichträumen von historischen Objekten
  • Bewahren des Kulturlandschaftsgefüges
  • Sichern kulturgeschichtlich bedeutsamer Böden
  • Bewahren und Sichern archäologischer und paläontologischer Bodendenkmäler in ihrem Kontext

Aus: Landschaftsverband Rheinland / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Ruhr, 2014

Internet
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Ruhr (Abgerufen: 04.04.2016)

Literatur

Landschaftsverband Rheinland; Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.) (2014)
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Ruhr. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung. S. 147, Köln u. Münster.

Lippeaue westlich von Dorsten (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Ruhr 119)

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde, Raumplanung
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 2012

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„Lippeaue westlich von Dorsten (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Ruhr 119)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-89850-20140406-200 (Abgerufen: 4. Mai 2024)
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