Durch das Tecklenburger Land verläuft die Grenze zwischen dem norddeutschen Tiefland und dem Mittelgebirgsraum. Den flachen Nordwesten charakterisieren geringwertige Sandböden und großflächig vermoorte Niederungen, wohingegen der bergige Südosten morphologisch abwechslungsreicher ist. Im Norden des Höhenzuges Teutoburger Wald liegt die Schafbergplatte mit ertragreichen Braunerden und zahlreichen Bodenschätzen (Steinkohle, Eisenerze, Sandstein und Ton). Außerhalb der bewaldeten Mittelgebirgsrücken und der vermoorten Tieflandflächen dominiert der Ackerbau. Archäologische Funde – vor allem aus den Steinzeiten – bilden in Verbindung mit den Mooren ein bedeutendes Bodenarchiv. Die Nutzungs- und Kultivierungsgeschichte ehemaliger Hochmoore ist zum Teil noch ablesbar. Das Tecklenburger Land ist ein Streusiedlungsgebiet mit Kirchdörfern (Merkmal Kirchringbebauung) und Dorfsiedlungen, einzelnen Klöstern, Stiften und herrschaftlichen Gebäuden. Vor der hochmittelalterlichen Tecklenburg, Hauptsitz des gleichnamigen Grafengeschlechts, entwickelte sich die Stadt an einem Pass über den Teutoburger Wald. Der historische Baubestand wird durch den Fachwerkbau mit städtischem Dielenhaus und niederdeutschem Hallenhaus geprägt. Typische Kulturlandschaftselemente sind Plaggenesche, Wallhecken, Hecken, Baumreihen und Hofbäume. Ein regionalspezifisches Merkmal stellen zudem frühmittelalterliche Steingrabhügel dar. Ebenfalls charakteristisch sind Befestigungsanlagen, durch die von der Bronzezeit bis ins Hochmittelalter Passstraßen kontrolliert und geschützt wurden. Die bergmännische Gewinnung und Weiterverarbeitung der Bodenschätze hat im Südosten Relikte in großer Zahl hinterlassen. Auf den seit dem Mittelalter betriebenen Kalkabbau im Teutoburger Wald geht die ansässige Zement- und Kalkindustrie zurück. Standorte des historischen und auch des neuzeitlichen Steinkohlenabbaus mit entsprechender Infrastruktur und Bergmannskolonien finden sich auf dem Schafberg.
Eine ausführliche Beschreibung der Kulturlandschaft findet sich in der Mediengalerie (PDF-Dokument).
Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung in Nordrhein-Westfalen. Grundlagen und Empfehlungen für die Landesplanung (Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Fachgutachten zum Kulturellen Erbe in der Landesplanung. 30, Münster u. Köln.
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