Die Ersterwähnung erfolgte 1532 als „Keirschsypen“. Für das Jahr 1715 ist Kirschsiepen als Einzelhof in der Topographia Ducatus Montani eingetragen.1829 war Kirschsiepen ein Doppelhof, der 1797 durch Teilung entstanden war. Das Wohnhaus war über die Traufe geteilt worden. Kirschsiepen ist heute eine Doppelsiedlung, bestehend aus einem ehemaligen Hof an historischem Standort, der heute Wohnfunktion hat, und einem Hofneubau aus dem Jahr 1964. Der ursprüngliche Hof wurde 1797 durch Erbteilung geteilt. Erhalten sind zwei begehbare Keller mit Brunnen, die vor den heutigen Gebäuden liegen. Die beiden zugehörigen Scheunen (eine der Scheunen wurde zu Beginn des 20. Jahrhundert transloziert), sind nahezu verfallen. Um 1900 wurde das heutige Wohnhaus mit angebautem Wirtschaftsteil errichtet. Dabei wurden die Gebäude von der Straße zurückgesetzt. Neben dem Wohnhaus ist ein unter Denkmalschutz stehender zweigeschossiger Haferkasten in massiver Eichenholzbauweise von 1620 (inschriftlich datiert) erhalten, der zwischenzeitlich als Werkstatt zur von Radeberg aus organisierter Schlösserfertigung in Heimarbeit diente.
Um den alten Hof liegen Reste von Obstwiesen und ein verfallener Bauerngarten. Besonderheiten sind die beiden Göpelplätze und die dem Neubau um 1900 zuzuordnenden Steinbrüche. Der Ertrag der zum Kirschsiepener Bach hin anschließenden Wiesen wurde durch die so genannte Wiesenflöße gesteigert. Dabei wird das Bachwasser in Gräben geleitet und die Wiese gleichmäßig gewässert, solange die Wassertemperatur über der Lufttemperatur liegt. Durch dieses Vorgehen war eine dritte Mahd möglich. Die ehemaligen Grabenverläufe sind kaum noch im Gelände ablesbar.
Laut einer Hebeliste von 1881 gehörte Kirschsiepen zur Herdingsfelder Honschaft.
Östlich von Kirschsiepen befindet sich etwas abgelegen ein eingeschossiges Einzelgebäude. Es ist umgeben von einem Garten und wurde zwischen 1938 und 1962 errichtet.
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2007)
Quelle Denkmalliste der Stadt Hückeswagen, laufende Nr. 50
Literatur
Pampus, Klaus / Oberbergische Abteilung 1924 e.V. des Bergischen Geschichtsvereins (Hrsg.) (1998)
Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte. (Beiträge zur Oberbergischen Geschichte, Sonderband.) S. 154, Gummersbach.
Ploennies, Erich Philipp / Burkhard Dietz (Hrsg.) (1988)
Topographia Ducatus Montani (1715). In: Bergische Forschungen, Band XX, Neustadt/Aisch.
Roß, Fredi K. (2004)
Die Honschaften in Hückeswagen. In: Leiw Heukeshoven 43, S. 27-37. o. O.
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