Das Wasser war für die autarke Wirtschaftsweise der Zisterzienser ein äußerst wichtiger Standortfaktor. Es wurde genutzt als Trink- und Brauchwasser, als Wasserkraft zum Antrieb der Mühlen, zur Anlage von Fischteichen und zur Wiesenbewässerung. Die sich daraus ergebende erforderliche Tallage wird als charakteristisch für Zisterzienserklöster angesehen.
Für die Abtei Altenberg war die Dhünn von herausragender Bedeutung. Nach der Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot/v. Müffling wurde die Dhünn 1824/25 im Norden des Klosterbezirkes aufgestaut. Von dem Stauteich aus führte ein Mühlengraben zu den klösterlichen Mühlen, die zu den innerhalb des ummauerten Klosterbezirkes stehenden Wirtschaftsbauten gehörten. Dabei passierte das Wasser einen zweiten Mühlenteich, der im nördlichen ummauerten Bereich lag. Die Umzeichnung des Urkatasters durch H. Becker (Quellen 1804, 1827; nach Kistemann, S. 21) zeigt nur den innerhalb des Mauerrings gelegenen Mühlenteich. Es handelte sich um einen langgezogenen Stauteich im Nordwesten der Klostersiedlung. Nach den Nutzungsangaben im Urkataster lag die Ölmühle im Bereich des heutigen Hofes Altenberg und die Mahlmühle im Bereich des Alten Brauhauses. Nachdem er die Mühlen passiert hatte, verlief der Mühlengraben entlang der Mauer nach Süden und querte diese erst am südlichen Ende der Mauerrings, um gemeinsam mit dem Pfengstbach in die Dhünn zu münden.
Der Pfengstbach speiste die im Osten des Klosters liegenden sieben Fischteiche. Aber auch die Dhünn trug mit Forellen und Lachsen zur Versorgung des Klosters bei. Wegen des hohen Fischbedarfs war man bestrebt, die Fischereirechte auszubauen. Neben der Dhünn sind sie für die Wupper, den Eifgen-Bach und den Rhein bei Hittorf, Rheindorf, Langel und Riehl belegt. Das Trinkwasser wurde über ein System von Trinkwasserleitungen, die aus einer gefassten Quelle, wohl am Schmerzberg nordöstlich der Klosterkirche, gespeist wurden, dem Kloster zugeführt.
Besonders gut erlebbar ist die klösterliche Wassernutzung im Bereich des Pfengstbachtales, in dem heute noch vier Teiche bewirtschaftet werden, an die sich die ehemalige Konventswiese anschließt. Der innerhalb der Klostermauern liegende ehemalige Mühlenteich war noch in den 1970er Jahren als Bodensenke ablesbar und wurde im Rahmen einer Neugestaltung der Freiflächen rekonstruiert. Weiterhin lassen sich im Norden der Klostersiedlung kleinteilige Relikte der Wassernutzung der Dhünn finden.
(Beate Lange, LVR-Fachbereich Umwelt, 2008/2009)
Literatur
Kistemann, Eva (2002)
Fachgutachten „Einfluss der Zisterzienser auf die Kulturlandschaft in und um Altenberg. Historische Entwicklung und aktueller Bestand", 2 Bände. (Unveröffentlichtes Fachgutachten.) S. 10, 12, 19ff., 49 und 71, Bergisch Gladbach.
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