Das von einer Mauer umgebende Schloss und Weingut Vollrads liegt in einer Senke des sanft ansteigenden Schlossbergs. Den gestalterischen Mittelpunkt des Areals bildet die um 1330 errichtete Turmburg, die von einem Weiher umschlossen wird. Der quadratische, heute fünfgeschossige Turm steht diagonal inmitten eines rechteckigen Weihers mit gemauerter Einfassung. Das obere Geschoss des aus verputztem Bruchsteinmauerwerk errichteten Turms wurde Anfang des 20. Jahrhunderts aufgesetzt und dabei der Erker um ein Fachwerkgeschoss erhöht. Aufgrund der exponierten Lage ist die Schlossanlage nach Süden weithin sichtbar.
Die Neuanlage des Wirtschaftshofes mit ausgedehnten Kellern fällt in den Zeitraum zwischen 1665 und 1724. Die mit Schiefer eingedeckten Wohn- und Wirtschaftsgebäude bilden den westlichen und nördlichen Rahmen, während der südöstliche Bereich gärtnerisch gestaltet ist. An der Westseite befinden sich ein kleiner Zwinger und die neue Brücke. Das Herrenhaus in der Südecke der Ummauerung, im Jahr 1684 vollendet, wurde im 19. Jahrhundert um ein Stockwerk erhöht und mit Ecktürmen versehen. Das Gebäude präsentiert sich seitdem als dreigeschossiger schlichter Bau mit hohem Walmdach. Nach der Hofseite finden sich als Zutaten des 20. Jahrhunderts u. a. Balkon und Kolonnaden. Nördlich liegt der Ökonomiehof mit rechtwinklig die große Freifläche abschließenden Wirtschaftsgebäuden. Die 1665 und 1707/08 errichteten Massivbauten sind mit hohen Satteldächern ausgestattet. Im Wirtschaftshof befindet sich noch ein kleiner Fachwerkbau aus der Zeit kurz nach 1900. Ehemals der Verwaltung dienend, wird es heute als Vinothek genutzt. Weitere Ausstattungselemente sind ein Taubenhaus und ein Ziehbrunnen aus rotem Sandstein aus dem 18. Jahrhundert (um 1900 restauriert und ergänzt).
Das zweigeschossige Kavaliershaus in der Nordecke der Anlage wurde 1650 erbaut, 1711 erweitert und ausgeschmückt. Die östlich angebaute hölzerne Orangerie wurde um 1990 durch einen Neubau für die gastronomische Nutzung ersetzt. Im südlich davon gelegenen Garten befindet sich eine überdachte hölzerne Kegelbahn, die nach 1900 errichtet worden ist. Der Garten südlich des Kavaliershauses und um den Teich geht auf eine barocke Anlage zurück, die in ähnlicher Form mit geometrischer Wegeführung und nachempfundenen Pflanzungen wiederhergestellt wurde. Eine Mauer umspannt die gesamte Schlossanlage.
(Hessisches Landesamt für Denkmalpflege, 2011)
Literatur
Söder, Dagmar / Landesamt für Denkmalpflege Hessen (LfDH) (Hrsg.) (2013)
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen: Rheingau-Taunus-Kreis I. (Altkreis Rheingau). Wiesbaden.
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