Nach Bär begann Gerhard „im Jahr 1174 zum Besten der Hauswirthschaft ein sehr mühsames und kostspieliges Werk einer Wasserleitung, die aus einer beträchtlichen Ferne ins Kloster geführt ward.“ Diese Leitung wurde wohl verschiedentlich erneuert.
Westlich des Klosters findet man heute im Wald einen Graben mit Stauwehr, außerdem den Durchlass in der Klostermauer, durch den das Wasser von oben zur Klostermühle innerhalb der Mauer zugeführt wurde. Das Stauwehr selbst besteht aus Kalksteinquadern mit Ornamentik aus einer frühen Bauphase des Klosters. Weiter nördlich, wo der Weg nach Hof Mappen den Kisselbach überquert, findet man einen aus Bruchsteinen gewölbten Durchlass, der vielleicht auch zur Wasserregulierung genutzt werden konnte. Im weiteren Walddistrikt liegt die Quelle Mönchbrunnen, deren Wasser dem Kloster künstlich zugeleitet wurde.
Als der Frankfurter Maler Carl Theodor Reiffenstein 1862 das oben genannte Stauwehr in einer Skizze festhielt, führte der Graben noch Wasser. Das zuletzt in einem Denkmalinventar von 1921 ausführlich beschriebene Wehr drohte wie der zwischenzeitlich ausgetrocknete Graben unter Altholz und Bewuchs zu verschwinden und wurde erst kürzlich teilweise wieder freigelegt. Eine genauere Erforschung des gesamten großräumigen Be- und Entwässerungssystems steht noch aus.
(Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2010)
Literatur
Söder, Dagmar (2007)
Klosterlandschaft Eberbach. Das Kloster Eberbach als Wirtschaftsbetrieb und seine Spuren in der Rheingauer Landschaft. In: Denkmalpflege & Kulturgeschichte 3/2007, S. 34-41. o. O.
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