Ortsteil Wallbach (Hünstetten)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Hünstetten
Kreis(e): Rheingau-Taunus-Kreis
Bundesland: Hessen
Koordinate WGS84 50° 15′ 0,35″ N: 8° 11′ 50,96″ O 50,2501°N: 8,19749°O
Koordinate UTM 32.442.785,64 m: 5.566.746,27 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.442.837,64 m: 5.568.533,59 m
Das im Zentrum der Gemeinde Hünstetten am gleichnamigen Bach angesiedelte Dorf Wallbach findet 1362 erstmalig als Walisbach urkundliche Erwähnung.

Territoriale Entwicklung
Wallbach gehörte im Jahre 1566 zum Amt Idstein, kam 1787 zum Fürstentum Nassau und war ab 1867 Teil der Preußischen Provinz Hessen-Nassau. Seit 1945 ist der Ort Teil von Hessen, Kreis Untertaunus. 1971 wurde Wallbach zu einem Ortsteil der Gemeinde Hünstetten, seit 1977 zählt es zum Rheingau-Taunus-Kreis.

Siedlungsentwicklung
Wallbach war seit jeher eines der kleineren Dörfer der Gegend. Es entwickelte sich seit Anfang des 19. Jahrhunderts aber stark. So wuchs die bebaute Fläche von circa 1,5 Hektar Anfang des 19. Jahrhunderts auf fast 33 Hektar im Jahre 2017. Die Ortschaft dehnte sich dabei vor allem in Richtung Westen aus.
Der Straßenschnittpunkt mit der Kirche markiert das Zentrum des kleinen Ortskernes, der sich vorwiegend an der Hauptstraße (August-Bücher-Straße) parallel zum Wallbach erstreckt. Die Neugasse stellt eine Ortserweiterung des 19. Jahrhunderts dar.

Wallbach wurde im Zuge der Gründung von Hünstetten als Sitz der Verwaltung gewählt, da der Ort sehr zentral liegt. Jedoch erhielt er erst in den 1990er Jahren eine Veranstaltungshalle sowie ein Rathaus; zuvor saß die Verwaltung in provisorisch eingerichteten Gebäuden.

Religion in Wallbach
1425 wurde eine dem heiligen Valentin geweihte Kapelle durch Erzbischof Otto von Trier als Filiale von Strinz Trinitatis gestiftet. Der Kirchhof diente zeitweilig auch als Gerichtsplatz. Die Kapelle wurde dabei nur für Hochzeiten und Beerdigungen genutzt, bis 1609 gingen die Wallbacher zum Gottesdienst nach Strinz Trinitatis oder zur Hühnerkirche. Ab 1609 besuchten die Wallbacher die Limbacher Kirche. Die Kapelle wurde dabei im Jahre 1753 umgebaut, ihr heutiger Zustand resultiert aus dieser Zeit. Dabei blieben bedeutende Teile der vorherigen Kapelle erhalten.

Einwohnerentwicklung
Im Jahre 1566 zählte das Dorf 22 Haushalte mit 22 männlichen Bewohnern und 11 Pferden, bis 1610 stieg die Zahl der Haushalte auf 24. Der Dreißigjährige Krieg wirkte sich verheerend auf die Ortschaft aus; im Jahre 1648 lebten dort noch zwei Familien. 1821 lebten 94 und 1842 162 Einwohner in der Ortschaft. 1905 lebten dort 223 Menschen. Zwischen 1939 und 1946 stieg die Einwohnerzahl von 205 auf 322. 1956 lebten hier 228, 1970 346 und 2015 1.079 Einwohner.

(Jörn Schultheiß, hessenARCHÄOLOGIE, 2017)

Internet
www.de.wikipedia.org: Wallbach (abgerufen am 05. Oktober 2017)
www.gemeinde-huenstetten.de: Wallbach (abgerufen am 05. Oktober 2017)
www.lagis-hessen.de: Historisches Ortslexikon Wallbach (abgerufen am 05. Oktober 2017)

Literatur

Söder, Dagmar / Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.) (2003)
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen: Rheingau-Taunus-Kreis II. Altkreis Untertaunus. Wiesbaden.

Ortsteil Wallbach (Hünstetten)

Schlagwörter
Ort
65510 Hünstetten - Wallbach
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1362

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„Ortsteil Wallbach (Hünstetten)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/P-FR-20091019-0010 (Abgerufen: 6. Dezember 2024)
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