Am Hühnerberg, wahrscheinlich einer alten Kultstätte aus vorchristlicher Zeit, entstand aus einem frühmittelalterlichen, als Heiligenhaus bezeichneten Andachtsort im frühen 16. Jahrhundert eine Kapelle. Diese Maria geweihte Kapelle wurde 1515 als Wallfahrtsort „Unserer lieben Frauen auf dem Honerberg“ erwähnt. Die Grundmauern dieser Kapelle wurden bei Bauarbeiten gefunden, sie deuten auf ein größeres Gebäude hin. Der Namensteil Hühner- (eigentlich Hüner-) soll sich von den Hünen herleiten, die einige Gräber („Hünengräber“) im Gebiet zurückgelassen haben.
Bis zur Reformation war die Kirche der Pfarrei Strinz-Trinitatis zuzurechnen. Nach der Reformation im Jahre 1546 wurde die Kirche nicht mehr genutzt, weshalb sie zusehends verfiel. Im Jahre 1569 wurde am diesem Kapellenstandort das Marktrecht durch Kaiser Maximilian II (1527-1576) erteilt, woraufhin bis ins 17. Jahrhundert jährlich bis zu drei Märkte dort stattfanden. Zu dieser Zeit stand in der Nähe der Kapelle wahrscheinlich bereits ein Gasthof. Die alte Kapelle blieb ungenutzt, wurde im Zuge des 30-jährigen Krieges 1634 schwer beschädigt. Aus dem Jahr 1655 ist bekannt, dass Material des Gebäudes abgetragen, an die Gemeinde Walsdorf verkauft und dort für den Bau der Kirche genutzt wurde. Im Jahre 1668 wurden weitere brauchbare Teile abgetragen und zum Bau des Idsteiner Schlosses genutzt. Dabei wurde die Glocke aus dem 15. Jahrhundert ebenfalls entfernt und in den Idsteiner Hexenturm gebracht.
Im 18. Jahrhundert plante man die Nutzung der alten Kirche als Poststation. Nach langen Verhandlungen mit der Hause Thurn und Taxis wurde diese ab 1777 eingerichtet und 1783 eröffnet. Im Zuge dessen wurde im Jahre 1776 die alte Kirchglocke vom Idsteiner Hexenturm wieder zurückgebracht und wieder an ihrem alten Standort installiert. Dei Enrichtung der Poststation führte zu einer wirtschaftlichen Blüte der Hühnerkirche. Zusätzlich existierten damals an dieser Stelle eine Schmiede, eine Pferdewechselstation, eine Wagnerei, ein Gasthof, eine Brauerei und eine Schnapsbrennerei. Außerdem kaufte man im Zuge der Errichtung der Poststation Land hinzu, weshalb die Hühnerkirche das Nutzungsrecht an Holz und Mast im Limbacher Wald hatte.
Der Erste Revolutionskrieg (1792 bis 1797) betraf auch die Hühnerkirche: Nachgewiesen ist, dass Blüchers Armee im November 1813 die Gebäude plünderte und stark beschädigte. Anschließend begann ein wirtschaftlicher Niedergang, der sich 1805 darin äußerte, dass viele Grundstücke der Hühnerkirche wieder an die Gemeinden Limbach und Wallbach verkauft wurden. Desweiteren wurden Gebäude auf Abbruch sowie Geräte der Brauerei versteigert. Nachdem im Jahre 1822 die Poststation nach Neuhof verlegt wurde, war die Landwirtschaft der bestimmende Wirtschaftsfaktor. Im Jahre 1865 pachtete die Familie die Hühnerkirche, die sie bis heute bewirtschaftet.
Die Hühnerkirche blieb auch in der Folgezeit ein Gasthof mit angeschlossener Pension, die bis heute existiert. Anfang des 20. Jahrhunderts war die Hühnerkirche Sitz des Limbacher Reitvereins und von den 1930er bis in die 1950er Jahre fanden hier an jedem Karfreitag Heiratsmärkte statt. Seit 2009 wird versucht, diesen alten Brauch wieder aufzugreifen, indem an jedem Tag des offenen Denkmals (zweiter Sonntag im September) ein Hoffest stattfindet. Seit 2013 findet außerdem einmal im Jahr ein Landmarkt auf dem Anwesen statt.
Durch eine interkommunal nicht abgestimmte Planung drohte im Jahre 2010 dem ehemaligen Wallfahrtsort der Verlust seiner Solitärlage und des dadurch geprägten Landmarkencharakters durch die Anlage massiver Gewächshäuser im unmittelbaren Umfeld. Der Bau dieser Gewächshäuser unterblieb bislang (Stand 2017).
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