In Hanglage beschreibt die Straße „Auf dem Stapel“ eine hufeisenförmig Kurve und knickt einseitig in Richtung der Schule an der Immelmannstraße ab. Am Bogenscheitel liegt ein von drei Wohnhäusern symmetrisch gerahmter Platz. Der Platz ist als öffentliche Grünfläche – heute Spielplatz – gestaltet. An den angrenzenden Straßen sind Doppelhäuser angeordnet. Im Norden sind die Häuser durch niedrigere Zwischenbauten für Ställe und Aborte zu Kettenhäusern miteinander verbunden. Im südlichen Teil fehlen diese Verbindungsglieder zwischen den Häusern.
Die Häuser sind überwiegend traufständig angeordnet. Nur an der kleinen Platzanlage gibt es ein giebelständiges Wohnhaus.
Die traufständigen, verputzten, 1 1/2-geschossigen Doppelhäuser mit Satteldächern werden von der Straße mit zwei nebeneinander liegenden Eingängen und kleinen, vorgelagerten Freitreppen erschlossen. Die Belichtung der Wohnräume erfolgt durch zwei hochformatige Rechteckfenster teilweise mit Sturz- und Sohlbankgesimse. Über den Eingängen gibt es kleine Zwerchhäuser mit neoklassizistischem Fassadendekor zur Belichtung des Dachraumes.
Die Architekten Eggeling und Schäfer haben auch in anderen Essener Stadtteilen und auch schon vor dem Ersten Weltkrieg Siedlungen entworfen. Besonders bemerkenswert ist die vor 1914 begonnene Siedlung Hüttenheim in Duisburg-Huckingen. Die in der Siedlung „Auf dem Stapel“ verwirklichten Hausformen gehen auf die Zeit vor dem Krieg zurück, sind jedoch mit den stark vereinfachten Formen, den strengen Gliederungen der Baukörper, den weit herabgezogenen Dächern mit ihren Aufbauten und den durchdachten Grundrissen eindeutige Zeugnisse der 1920er Jahre.
(Walter Buschmann, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2010)
Literatur
Biecker, Johannes; Buschmann, Walter (1985)
Arbeitersiedlungen im 19. Jahrhundert - Historische Entwicklung und Bedeutung. Bochum.
Bollerey, Franziska; Hartmann, Katharina (1980)
Siedlungen aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf. Essen.
Buschmann, Walter (1995)
Arbeitersiedlungen. Historische Bedeutung und denkmalpflegerisches Erhaltungsinteresse. In: Rheinische Denkmalpflege 32, S. 263-271. Pulheim.
Kastorff-Viehmann, Renate (1980)
Wohnung, Wohnhaus und Siedlung für Arbeiter-Bevölkerung im Ruhrgebiet in der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des 1. Weltkrieges. (Dissertation.) Aachen.
Ruhrlandmuseum (Hrsg.) (1988)
Vom Hausen zum Wohnen. Wohnungsbau für Arbeiter zur Zeit der Industrialisierung: Essen ein Beispiel. Essen.
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