Die drei erhaltenen Ziegeleigebäude liegen abgeschieden in einer Flussschleife des Deilbaches und sind heute inmitten eines großzügig umzäunten Privatgeländes ohne Anmeldung nicht zugänglich. Weithin sichtbar und landschaftsprägend ist der 53 Meter hohe Kamin. Zentrales Architektur- und Funktionselement der Ziegelei war das 1899 entstandene kombinierte Ofen- und Maschinenhaus als lang gestrecktes hallenartiges Gebäude. Unter dem hohen, 1907 erneuerten Satteldach waren die Funktionen Tonaufbereitung, Ziegelpressen und Ziegelbrennen vereint. Aus dem Gebäude ragt der Kamin empor. Äußerlich unscheinbar mit schlicht aus Ziegel gemauerten und durch Lisenen gegliederten Wänden mit Klötzchenfries unter der Traufe, wird die Bedeutung besonders von den erhaltenen Öfen geprägt.
Im Maschinenhaus sind keine technischen Einrichtungen erhalten. Hier stand eine Dampfmaschine zum Antrieb der Tonaufbereitung und der Ziegelpresse. Später wurde zusätzlich ein Elektromotor beschafft. Im anschließenden Ofenhaus sind die 12 Ofenkammern in einem Block von 24,5 m x 19,1 m x 3,4 m erhalten. Der Brand von Ziegeln in getrennten Kammern erlaubte die gleichzeitige Herstellung unterschiedlicher Ziegelarten. So wurden sowohl Klinker mit 1070 °C und Hintermauersteine mit 1020 °C gebrannt. Das Brennsystem mit in jeder Kammer seitlich angeordneten Treppenrost-Heizwänden erlaubte eine saubere Trennung von Rohlingen und Kohle, so dass die Ziegel nicht durch festsitzende Sinterasche verunreinigt werden konnten. Die Kammern standen durch Kanäle und Schlitze untereinander in Verbindung, so dass die abziehenden Heizgase einer in Feuer stehenden Kammer zugleich die folgende Kammer vorheizen konnte. Die Kammern waren über einen Gaskanal mit dem Kamin für den Rauchabzug verbunden. Der mit Armierungsringen gesicherte Kamin war ursprünglich 45 Meter hoch und wurde nachträglich um 8 Meter erhöht. Der alte Kamin-Kopf ist im Schaft als wulstförmiger Ring noch gut erkennbar. Zur Ziegelei gehört ein Wohn- und Bürohaus und ein Trockenschuppen, in denen die Rohlinge nach der Pressung getrocknet wurden.
Baudenkmal Das Objekt Voßnacker Ziegelei ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste Essen, laufende Nr. 240).
(Walter Buschmann, 2010)
Internet geo.essen.de: Denkmäler in der Stadt Essen (abgerufen 24.01.2020)
Literatur
Busch, Johann Rainer (1996)
Kupferdreher Chronik. 100 Jahre Bürgerschaft Kupferdreh e.V.. (Kupferdreher Hefte - Beiträge zur Geschichte unserer Heimat, Heft 3.) Essen.
Busch, Johann Rainer / Bürgerschaft Kupferdreh (Hrsg.) (2008)
Kupferdreh und seine Geschichte als Teil der Ruhr.2010 Kulturhauptstadt Europas. Essen.
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