Die Siedlung entstand 1927 nach einem Wettbewerb im Gebiet des Ruhrsiedlungsverbandes und der Stadt Düsseldorf mit 62 Teilnehmern. Mit dem Entwurf wurden die Architekten Tietmann und Haake beauftragt. Anlass für den Siedlungsbau war der Wohnraumbedarf durch die Scheidtschen Tuchfabriken. Wilhelm Scheidt hatte sich an Bürgermeister Hopmann gewendet, weil das 1905 errichtete Mädchenwohnheim an der Ringstraße von 50 Familien belegt war und für erwartete Arbeiterinnen frei gezogen werden sollte. Die Siedlung wurde vorfinanziert durch die Firma Scheidt und gebaut von der Stadt Kettwig.
An der Planung war auch der Kettwiger Stadtbaumeister Dochkorn beteiligt. Die Siedlung besteht aus 16 Häuser mit 4 unterschiedlichen Haustypen. Die Putzbauten mit Satteldächern sind traditionellen Formvorstellungen verhaftet, wie sie im Zusammenhang mit dem Heimatschutz entwickelt wurden. Kennzeichnend sind Eingangsloggien, Dachgauben, Verschieferungen und Verbretterungen. Viele Details einschließlich der schönen Holztüren sind erhalten, die Fenster jedoch weitgehend ohne Sprossenteilung erneuert worden.
Bemerkenswert ist die geschickte Einfügung der Anlage in den Berghang mit einer von Stützmauern in Bruchstein gefassten, nach dem damaligen Kettwiger Bürgermeister benannten kleinen Platzanlage (Hopmannplatz) und einem Treppenweg mit Torbogen zur höher am Hang gelegenen Straße „Am Bögelsknappen“. Freitreppen, Vorgärten und Hecken und Bruchsteinmauern dienen zur Gestaltung des Straßenbildes. Die Siedlung „Am Bögelsknappen“ ist durch die Bewohner noch als Arbeitersiedlung anzusehen. Sie ist zugleich ein interessantes Zeugnis der Wirtschafts- und Stadtgeschichte von Kettwig mit einer sehr reizvollen baulichen- und städtebaulichen Gestaltung.
Das Objekt Siedlung Am Bögelsknappen ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste Essen, laufende Nr. 937). (Essen, Nr. 937).
(Walter Buschmann, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland,2010; (Karl-Heinz Buchholz, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2018)
Literatur
Gut, Albert (1928)
Der Wohnungsbau in Deutschland nach dem Weltkrieg. S. 202 f., München.
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