Die römische Eifelwasserleitung ist mit einer Länge von 95,4 Kilometern der größte antike Technikbau nördlich der Alpen und eines der populärsten Bodendenkmäler des Rheinlandes. Aus fünf Quellgebieten in der „Sötenicher Kalkmulde“ wurden täglich 20 Millionen Liter besten Trinkwassers in die römische Provinzhauptstadt Köln geleitet. Konzipiert war sie als reine Gefälleleitung, die sich eng an das Relief anpasste, was den Bau zahlreicher kleiner und größerer Aquäduktbrücken erforderte. Die nahe dem Mechernicher Ortsteil Vollem 1981 untersuchte kleine Brücke diente einst der Überquerung des Kallmuther Baches. 2007 wurde sie erneut freigelegt und seit Sommer 2009 ist sie unter einem Schutzbau zugänglich.
Die Aquäduktbrücke in Vollem Die Aquäduktbrücke ist 7,3 Meter lang, 1,79 Meter breit und hat eine Durchlassweite für den Bach von 1,12 Metern. Die Widerlager auf beiden Seiten des Durchlasses bestehen aus zwei mächtigen Sandsteinblöcken von 1,79 Meter mal 0,74 Meter mal 0,59 Meter. Sie tragen das Brückengewölbe, das wie die Außenschale der Brücke aus sorgfältig behauenen Handquadersteinen aus Grauwacke besteht. Die gegen die Baugrubenwand gesetzten unteren Mauerteile sind weniger sorgfältig als das Sichtmauerwerk ausgeführt.
Hinter der Außenschale der Brücke sitzt der aus Gussmauerwerk separat gefertigte Kanal. Die Abdeckung aus Sandsteinplatten und große Teile der Kanalwangen fehlen heute. Die lichte Weite der Rinne beträgt 0,42 Meter. Mit dem Anwachsen des Bachbettes erreichte das Wasser die Bogensteine des Brückengewölbes. Um die zerstörerische Kraft des Wassers zu brechen, stellte man vor dem Bogen zwei zusätzliche Quadersteine auf.
Grabungen 1981 Die Brücke war im Jahr 1981 bei Sondagen für den damals in Vorbereitung befindlichen „Atlas der römischen Wasserleitungen nach Köln“ entdeckt und archäologisch untersucht worden. Beim Aufmessen des Grabungsbefundes zeigte sich, dass die Ausrichtung der Brücke von der Richtung der Wasser führenden Rinne um 0,17 Zenitmenter abweicht. Dadurch hat sich die alte Vermutung bestätigt, dass derartige Bauwerke von verschiedenen Bautrupps zeitlich unabhängig voneinander errichtet wurden.
(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2013, 2020)
Hinweise Die Aquäduktbrücke in Vollem ist Teil eines eingetragenen Bodendenkmals (LVR-ABR 122). Die kleine Aquäduktbrücke in Vollem ist an den 116 Kilometer langen, in sieben Etappen unterteilte Römerkanal-Wanderweg von Nettersheim nach Köln angebunden (Station Nr. 9), der dem Trassenverlauf der römischen Eifelwasserleitung folgt. Sie ist Bodendenkmal der ArchaeoRegion Nordeifel (Nr. 20) und war Station der Archäologietour Nordeifel 2023.
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