Die beeindruckende Formation der Katzensteine mit bis zu 15 Meter hohen roten Sandsteinfelsen verdankt ihre zerklüftete Form den erodierenden Kräften von Wind, Wasser, Trockenheit und Frost. In ihrem Schatten befand sich einst ein Lagerplatz steinzeitlicher Jäger. In römischer Zeit nutzten Bewohner des nahen Umlandes die Sandsteinfelsen als Steinbruch.
Die Entstehung der Felsen Der rötliche Buntsandstein ist vor 246-242 Millionen Jahren im erdgeschichtlichen Zeitalter der Unteren Trias (Mittlerer Buntsandstein) entstanden. Die Schichtung im Gestein erlaubt Rückschlüsse auf die Ablagerungsvorgänge: Die weitgeschwungene Schichtung an den oberen Felsen stammt von Flugsandablagerungen eines Dünenfeldes, die an den unteren Felspartien zu beobachtende Schrägschichtung grobkörnigen Sandsteins geht auf Ablagerungen eines Flusses zurück.
Altsteinzeitlicher Lagerplatz im Schutz der Felsen Ein altsteinzeitlicher Fundplatz liegt im Süden der Felsformation. Bei archäologischen Untersuchungen zwischen 1969 und 1971 fand man rund 13.000 Jahre alte Steingeräte der so genannten Federmesser-Gruppe. Namen gebend hierfür ist eine typische Geräteform, die allerdings als Pfeilspitze diente. Mit Pfeil und Bogen jagten die Menschen in der ausgehenden Altsteinzeit, als das Klima wärmer und zunehmend feuchter wurde und sich Birken-Kiefern-Wälder ausbreiteten. Zur Jagdbeute zählten vor allem Hirsch, Elch, Ur und Biber, ferner Reh, Steinbock, Gemse, Pferd und Wildschwein. Aufgrund der im Vergleich mit anderen Fundplätzen relativ geringen Anzahl an Geräten ist davon auszugehen, dass der Lagerplatz an den Katzensteinen auf Jagdzügen nur kurzfristig genutzt wurde.
Römischer Steinbruch Bei den Ausgrabungen entdeckte man außerdem an verschiedenen Stellen im Gelände Abbauspuren, die die Nutzung als Steinbruch in römischer Zeit belegen. Auch heute noch gut zu erkennen sind vor allem so genannte Schrotwände mit bogenförmigen Hiebspuren. Hier wurden große Quader aus dem Sandstein herausgehauen („freigeschrotet“) und mit Hilfe von Eisenkeilen vom Fels gesprengt. Unter einer 2,50 Meter mächtigen Ablagerungsschicht gelang es bei der Ausgrabung im Süden der Felsen, die Sohle des Steinbruchs zu erfassen. Fundmaterial belegt die Steingewinnung ab dem ersten Jahrhundert n. Chr. Da der Sandstein immer wieder durch vermorschte Partien gekennzeichnet ist, war an den Katzensteinen kein intensiver Abbau möglich. Denkbar ist vielmehr, dass die Bewohner eines nahen Gutshofes hier je nach Bedarf Steine gebrochen haben.
(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2019)
Hinweise Die Katzensteine bei Katzvey sind eingetragenes Bodendenkmal (Stadt Euskirchen, Nr. 7; LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Nr. EU 12). Sie sind wertgebendes Merkmal des Landesbedeutsamen Kulturlandschaftsbereiches Nordeifel - Römische Straße Köln-Trier (KLB 28.01). Sie sind Bodendenkmal der ArchaeoRegion Nordeifel (Nr. 15) und waren Station der Archäologietour Nordeifel 2019.
Internet mechernich.de: Katzensteine (Abgerufen: 4.8.2019) de.wikipedia.org: Katzensteine (Abgerufen: 4.8.2019) nsg.naturschutzinformationen.nrw.de: Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel, Naturschutzgebiet Katzensteine (EU-098) (Abgerufen: 4.8.2019) www.geomontanus.com (Abgerufen 13.4.2013, Inhalt nicht mehr verfügbar 4.8.2019)
Literatur
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Die Römer in Nordrhein-Westfalen. S. 549-551, Stuttgart.
Kunow, Jürgen; Wegner, Hans-Helmut (2006)
Urgeschichte im Rheinland. (Jahrbuch des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz 2005.) S. 419-420, Köln.
Löhr, H. (1974)
Ein römischer Steinbruch in den Katzensteinen bei Satzfey-Firmenich. In: Nordöstliches Eifelvorland – Euskirchen, Zülpich, Bad Münstereifel, Blankenheim. Teil II: Exkursionen, S. 134–139. Mainz.
Ribbert, Karl-Heinz (2010)
Geologie im Rheinischen Schiefergebirge Teil 1: Nordeifel. Krefeld.
Altsteinzeitlicher Lagerplatz und römischer Steinbruch „Katzensteine“ bei Katzvey
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