Die Zeche Zollverein baute neben der Pestalozzisiedlung Im Grund eine zweite am Neuhof. Die Realisierung des in der Schweiz nach Vorbild des Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi erstmalig durchgeführten Konzeptes verfolgte mehrere Ziele, die ganz im Sinne der Zeche Zollverein standen. Primär sollte das Siedlungsmodell dazu dienen, in den Kriegswirren des Zweiten Weltkrieges heimatlos gewordenen Jugendlichen eine Heimat und Beschäftigung zu geben. Des Weiteren wollte die Zeche Nachwuchsarbeiter an sich binden. Mit der Zeit hatte die schwere Tätigkeit im Bergbau an Attraktivität verloren und die Sorge um die Sicherung weiterer Beschäftigter veranlasste, dass das Konzept durch die Kombination eines Ausbildungsplatzes mit der Integration der Jugendlichen in eine neue Familie umgesetzt wurde.
Der Siedlungsname Neuhof wurde in Anlehnung an eine bereits bestehende Pestalozzisiedlung in der Schweiz vergeben. Anders als in der Siedlung Im Grund sind lediglich neun Doppelhäuser für Pestalozzifamilien mit Berglehrlingen vorgesehen. Die anderen Häuser wurden von „normalen“ Bergarbeiterfamilien bewohnt. 1960/1961 erfolgte der Bau eines Gemeindezentrums mit evangelischer Kirche, Gemeindesaal, Jugendheim und Kindergarten.
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2010)
Literatur
Großmann, Joachim (1999)
Wanderungen durch Zollverein. Das Bergwerk und seine industrielle Landschaft. Essen.
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