Bahnhof Hassum

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Goch
Kreis(e): Kleve (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 41′ 16,35″ N: 6° 03′ 42,83″ O 51,68788°N: 6,0619°O
Koordinate UTM 32.296.918,41 m: 5.730.410,99 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.504.323,77 m: 5.728.176,79 m
Die Strecke zwischen Gennep in den Niederlanden und Goch in Deutschland wurde von der privaten Bahngesellschaft „Noord-Brabantsch-Duitsche-Spoorweg-Maatschappij“ (NBDS), der Boxteler Bahn am 14. Juni 1873 dem Verkehr übergeben. Ein Halt in Hassum war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorgesehen.

Auf Antrag der königlichen Eisenbahnkommission in Koblenz vom 22. August 1877 wurde der Bahnhof für den Personenverkehr und den Güterverkehr am 1. November 1877 eröffnet (Streckenkilometer 38,0; Grenze zur Niederlande bei Streckenkilometer 40,2). Eine schmalspurigen Pferdebahn stellte seit 1877 die Verbindung zur Viller Mühle her. Transportiert wurden mit der Bahn Getreide, Ölsamen und Kohle.

Die Reisenden aus den Niederlanden, die zum Bahnhof Hassum wollten, mussten erst bis Goch durchfahren, dort die Zollabfertigung passieren und dann wieder zurück nach Hassum fahren. Das Provinzialsteueramt regte daher 1902 an, die Zollabfertigung nach Hassum zu verlegen. 1908 stand das neue Bahnhofsgebäude mit dem angegliederten Zollamt. Die Zollabfertigung der Nahverkehrszüge erfolgte in Hassum (die der Fernzüge weiter in Goch).
Der zweigleisige Ausbau zwischen Boxtel und Goch folgte in den Jahren 1903 bis 1911. Am 1. Februar 1925 ging der Fahrbetrieb, am 1. Juli 1925 die Verwaltung von der NBDS auf die Deutsche Reichsbahngesellschaft über.

Der Gleisplan von 1939 zeigt im Bahnhof Hassum sechs Durchfahrgleise, zwei Ladegleise sowie ein Ausziehgleis (Rangiergleis). An Baulichkeiten finden sich das Empfangsgebäude, Abort und Post auf der Nordseite, Güterschuppen, Zollabfertigung und Zollwohnung auf der Südseite, eine Beamtenwohnung, eine Viehrampe, ein Kohlenlager, eine Waschküche sowie eine Rollenbude.

Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde der Personenverkehr zwischen Goch und Hassum am 30. Oktober 1945 wieder aufgenommen. Den Personenverkehr stellte man am 15. Mai 1949, den Güterverkehr zum 1. März 1967 ein. In der Folge wurde die Strecke abgebaut.

(Claus Weber, LVR-Reaktion KuLaDig, 2017)

Internet
de.wikipedia.org: Boxteler Bahn (Abgerufen: 16.12.2011)
www.goch.de: Denkmal Viller Mühle (Abgerufen: 16.12.2011)
NRW Bahnarchiv von André Joost: Bahnhof Hasselt (Abgerufen: 2.7.20171)

Literatur

Barthels, Thomas (2008)
Bahnhöfe im Rheinland zur Reichsbahnzeit. S. 35, Mönchengladbach.
Barthels, Thomas; Möller, Armin; Barthels, Klaus (2007)
Bahnen am Niederrhein. Eine Bestandsaufnahme der Eisenbahnen am Niederrhein zwischen Arnhem und Rommerskirchen, Venlo und Oberhausen. S. 64-65, Mönchengladbach.
Geurtz, Johann (2003)
Die Bahnhöfe in Hassum und Asperden der Boxteler Bahn. In: An Niers und Kendel, Heft 39, S. 15 ff.. Goch.
Höpfner, Haus-Paul (1986)
Eisenbahnen. Ihre Geschichte am Niederrhein. S. 74-81, Duisburg.
Verfürth, Werner (1998)
Messungsheft der Streckenteilung von km 0,0 bis km 40,2 für die Strecke Büderich - Hassum - Landesgrenze. Kalkar.

Bahnhof Hassum

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Güterweg
Ort
Goch - Hassum
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Auswertung historischer Karten
Historischer Zeitraum
Beginn 1877, Ende 1967

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„Bahnhof Hassum”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-CW-20110829-0019 (Abgerufen: 24. April 2024)
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