Die Strecke zwischen Gennep in den Niederlanden und Goch in Deutschland wurde von der privaten Bahngesellschaft „Noord-Brabantsch-Duitsche-Spoorweg-Maatschappij“ (NBDS), der Boxteler Bahn am 14. Juni 1873 dem Verkehr übergeben. Ein Halt in Hassum war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorgesehen.
Auf Antrag der königlichen Eisenbahnkommission in Koblenz vom 22. August 1877 wurde der Bahnhof für den Personenverkehr und den Güterverkehr am 1. November 1877 eröffnet (Streckenkilometer 38,0; Grenze zur Niederlande bei Streckenkilometer 40,2). Die Reisenden aus den Niederlanden, die zum Bahnhof Hassum wollten, mussten erst bis Goch durchfahren, dort die Zollabfertigung passieren und dann wieder zurück nach Hassum fahren. Das Provinzialsteueramt regte daher 1902 an, die Zollabfertigung nach Hassum zu verlegen. 1908 stand das neue Bahnhofsgebäude mit dem angegliederten Zollamt.
Der Güterschuppen wurde 1908 erbaut. Es ist ein eingeschossiger, langgestreckter Backsteinbaukörper mit breitrechteckigen Fenstern mit Rundbogen, sehr flach geneigtes Satteldach. Der Baukörper ist weitgehend erhalten, soweit von außen die Substanz beurteilt werden kann. Er ist erhaltenswert aus ortsgeschichtlichen und technikgeschichtlichen Gründen als Teil des ehemaligen Bahnhofs in Hassum der inzwischen beseitigten Bahnlinie von Goch nach Westen Richtung Niederlande. Er ist bedeutend für die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse. Er ist erhaltenswert aus wissenschaftlichen, besonders architekturgeschichtlichen, ortsgeschichtlichen, technikgeschichtlichen und wirtschaftsgeschichtlichen Gründen.
Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde der Personenverkehr zwischen Goch und Hassum am 30. Oktober 1945 wieder aufgenommen. Den Personenverkehr stellte man am 15. Mai 1949, den Güterverkehr zum 1. März 1967 ein. In der Folge wurde die Strecke abgebaut. Den Güterschuppen wird heute als so genannter „Bolderwagenbahnhof“ kulturuell genutzt.
Baudenkmal Die Güterabfertigung Hassum ist eingetragenes Baudenkmal (Goch, lfd. Nr. 70).
(Claus Weber, 2011)
Internet de.wikipedia.org: Boxteler Bahn (Abgerufen: 12.12.2011) www.goch.de: Stadt Goch, Denkmalliste (Abgerufen: 12.12.2011)
Literatur
Barthels, Thomas; Möller, Armin; Barthels, Klaus (2007)
Bahnen am Niederrhein. Eine Bestandsaufnahme der Eisenbahnen am Niederrhein zwischen Arnhem und Rommerskirchen, Venlo und Oberhausen. S. 64-65, Mönchengladbach.
Geurtz, Johann (2003)
Die Bahnhöfe in Hassum und Asperden der Boxteler Bahn. In: An Niers und Kendel, Heft 39, S. 15 ff.. Goch.
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