Die Bahnstrecke von Kleve nach Spyck war am 1. Mai 1865 durch die Rheinische Eisenbahn eröffnet worden. Da der Bau einer Eisenbahnbrücke aus militärischen Überlegungen nicht erlaubt wurde, richtete die Rheinische Eisenbahn in Spyck, an einer der engsten Stelle in der Rheinniederung, ein Schiffstrajekt nach Welle ein. In Spyck erbaute man einen Rangierbahnhof mit zunächst vier Gleisen, zum Verschieben und Zusammenstellen der trajektierten Wagen und für den Zugang von Passagieren (Streckenkilometer 5,5). Im Laufe der Zeit siedelte sich hier Industrie an, die ebenfalls vom Bahnhof aus bedient wurde. 1912 stellte man den Trajekt ein und baute die Gleisrampen auf beiden Ufern ab. Diesen ersetzte bis 1926 ein Dampfschiff für den Personenverkehr.
1945 lebte die Verbindung Spyck − Welle noch einmal auf, als die alliierten Truppen eine Eisenbahnbrücke mit beweglichen Schiffsöffnungen einrichteten. Man hatte dazu das 1930 abgebaute Gleis nach Welle wieder eingebaut. Die Brücke und das neu verlegte Gleis nach Welle wurde 1946 wieder abgerissen. Auf der Strecke von Kleve nach Spyck wurde Personenverkehr bis 1960 angeboten. Danach blieb der Güterverkehr nach Spyck, da sich hier Industriefirmen angesiedelt hatten (Ölmühle; heute: Archer Daniels Midland Company, ADM). Dieser wurde bis 1982 bedient.
Bahnhöfe im Rheinland zur Reichsbahnzeit. Mönchengladbach.
Barthels, Thomas; Möller, Armin; Barthels, Klaus (2007)
Bahnen am Niederrhein. Eine Bestandsaufnahme der Eisenbahnen am Niederrhein zwischen Arnhem und Rommerskirchen, Venlo und Oberhausen. S. 62-63, Mönchengladbach.
Höpfner, Hans-Paul (1986)
Eisenbahnen. Ihre Geschichte am Niederrhein. S. 46-48, Duisburg.
Schlieper, Hans (2009)
Eisenbahntrajekte über Rhein und Bodensee. Düsseldorf.
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