Die Bahnstrecke von Kleve nach Spyck war am 1. Mai 1865 durch die Rheinische Eisenbahn eröffnet worden. Da der Bau einer Eisenbahnbrücke aus militärischen Überlegungen nicht erlaubt wurde, richtete die Rheinische Eisenbahn in Spyck, an einer der engsten Stelle in der Rheinniederung, ein Schiffstrajekt nach Welle ein.
In Welle war zunächst nur die Anlegestelle für das Trajekt eingerichtet worden, mit Rangiergleisen zum Zusammenstellen der Züge. Erst 1880 eröffnete man auch einen Personenbahnhof (Streckenkilometer 7,8). Der Bahnhof besaß vier Gleise, zwei Durchfahrtgleise und seitlich je ein Ausweich- oder Überholgleis. Bei der Verstaatlichung der Rheinischen Eisenbahngesellschaft 1881 bestand der Bahnhof Welle aus 1,4 Kilometern Nebengleisen mit zwölf Weichen, einem Stationsgebäude, einer kleinen Drehscheibe und vier Nebengebäuden. Die Strecke Richtung Elten war eingleisig. Vom Bahnhof aus führten zwei Gleise in einer schiefen Ebene ins Wasser. Man hatte dabei Wasserstandschwankungen von rund 10 Metern Unterschied eingeplant, bei denen eine Bahnverladung möglich war.
1912 stellte man den Trajekt ein und baute die Gleisrampen auf beiden Ufern ab. Diesen ersetzte bis 1926 ein Dampfschiff für den Personenverkehr. Auf der Strecke von Welle nach Zevenaar wurde Personenverkehr bis 1926 angeboten. Danach wurde die Strecke abgebaut. 1945 lebte die Verbindung Spyck − Welle noch einmal auf, als die alliierten Truppen eine Eisenbahnbrücke mit beweglichen Schiffsöffnungen einrichteten. Man hatte dazu das 1930 abgebaute Gleis nach Welle wieder eingebaut. Die Brücke und das neu verlegte Gleis nach Welle wurde 1946 wieder abgerissen.
Barthels, Thomas; Möller, Armin; Barthels, Klaus (2007)
Bahnen am Niederrhein. Eine Bestandsaufnahme der Eisenbahnen am Niederrhein zwischen Arnhem und Rommerskirchen, Venlo und Oberhausen. S. 62-63, Mönchengladbach.
Höpfner, Haus-Paul (1986)
Eisenbahnen. Ihre Geschichte am Niederrhein. S. 46-48, Duisburg.
Schlieper, Hans (2009)
Eisenbahntrajekte über Rhein und Bodensee. S. 36-52, Düsseldorf.
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